Ramelow sieht Corona-Lockerungen als "Ausdruck der Hilflosigkeit"
Archivmeldung vom 17.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie auf den Weg gebrachten Ampel-Lockerungen im Infektionsschutzgesetz stoßen auf massive Länder-Kritik. "Die Änderungen am Infektionsschutzgesetz sind in Bezug auf die Anwendbarkeit einer Hotspot-Strategie viel zu unbestimmt und deshalb untauglich", sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) der "Süddeutschen Zeitung"
"Die
Änderung des Gesetzes ist ein Ausdruck der Hilflosigkeit", kritisierte
er. "So zerstört man die gemeinsame Vertrauensbasis der 16 Länder, so
unterminiert man sie", warnte er. Ramelow kündigte kontroverse
Diskussionen während der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem
Donnerstag an. "Wir stehen vor einer ganz schweren MPK", sagte er.
Seine
Botschaft werde sein: "Wenn Ihr bundesweit etwas ändern wollt, dann
gebt es uns vor. Wenn es nur darum geht, den Ländern den schwarzen Peter
zuzuschieben, dann sagt es." Hinzu komme die am Mittwoch in Kraft
getretene einrichtungsbezogene Impfpflicht. Der hätten die Länder nur
unter der Maßgabe zugestimmt, dass die allgemeine Impfpflicht komme.
Nun
wisse man gar nicht, was der Bundestag beschließen werde. "Wir stehen
jetzt alleine da mit der vorweggenommenen einrichtungsbezogenen
Impfpflicht. Das bedeutet, dass die schlechte Laune nur noch in den
Ländern und in den Einrichtungen vor Ort abgeladen wird", beklagte
Ramelow. Insgesamt beobachte er eine "grundlegende Abkehr von der
bisherigen deutschen Verantwortungsgemeinschaft, in der 16 Bundesländer
mit unserer Bundesregierung gemeinsam Pandemieabwehr machen".
Der
von SPD, FDP und Grünen eingebrachte Gesetzentwurf sieht ein
weitgehendes Ende der bundesweit geltenden Corona-Schutzmaßnahmen vor.
Geplant ist ab 20. März nur noch ein Basisschutz mit Maskenpflicht in
Kliniken und Pflegeheimen. Weitergehende Regelungen können die
Landesparlamente nur ermöglichen, wenn sie bestimmte Regionen als
"Corona-Hotspots" einstufen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur