Kabinett einigt sich auf Eckpunkte für Weltraumgesetz
Archivmeldung vom 04.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundeskabinett hat sich am Mittwoch auf Eckpunkte für ein Weltraumgesetz geeinigt. Vorgesehen ist unter anderem ein Genehmigungsvorbehalt für Aktivitäten im Orbit, teilte die Bundesregierung mit.
"Ein Weltraumgesetz wird für Verkehrssicherheit und damit Nachhaltigkeit
deutscher Weltraumaktivitäten sorgen und gleichzeitig so ausgestaltet
sein, dass es zu einem innovativen und wettbewerbsfähigen Standort für
Raumfahrtunternehmen beiträgt", sagte die Koordinatorin der
Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt, Anna Christmann
(Grüne).
Die Bedeutung einer funktionsfähigen
Weltrauminfrastruktur für die moderne Industrie- und
Informationsgesellschaft nehme stetig zu, was sich auch daran zeige,
dass in Deutschland immer mehr private Weltraumakteure auf dem Markt
drängten.
Das Weltraumgesetz soll Fragen der zivilen
(Betriebs-)Sicherheit von Weltraumaktivitäten und Starteinrichtungen
regeln und damit einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von
Weltraumschrott leisten. Zugleich soll die Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Raumfahrtindustrie durch das Weltraumgesetz gestärkt werden,
indem es einen verlässlichen Rechtsrahmen für Investitionen bietet und
völkerrechtliche Verpflichtungen umsetzt.
Die Eckpunkte sehen
überdies die Möglichkeit für die Bundesrepublik Deutschland vor, im
Falle einer Haftung nach den völkerrechtlichen Verträgen bei einem
privaten Betreiber Regress zu nehmen. Dabei wird die Regelung besondere
Rücksicht auf die Belange von Start-Ups und kleinen und mittleren
Unternehmen, aber auch von Universitäten und Forschungseinrichtungen
nehmen, indem diese geringer belastet werden. Die Regelung soll
gleichzeitig für die Unternehmen transparent und mit geringem
Bürokratieaufwand verbunden sein.
Das Bundeswirtschaftsministerium soll nun auf der Grundlage der Eckpunkte einen Referentenentwurf erarbeiten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur