Özdemir will EU-Frosthilfen für deutsche Obst- und Weinbaubetriebe
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundeslandwirtschaftsministerium drängt die EU-Kommission dazu, EU-Hilfen infolge von Frostschäden auch für deutsche Obst- und Weinbaubetriebe zugänglich zu machen. "Bekanntlich macht eine Kaltwetterfront nicht am Grenzübergang halt", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am Montag.
Hintergrund ist, dass die Kommission zuletzt Krisenhilfen aus der
Agrarreserve in Höhe von 62 Millionen Euro für Österreich, Tschechien
und Polen nach Frost- und Hagelschäden für Obst-, Gemüse- und
Weinbaubetriebe in Aussicht gestellt hatte - ohne Deutschland in die
Hilfsmaßnahme einzubeziehen. Das Ministerium hatte dem Vorhaben deshalb
seine Zustimmung verweigert.
Besonders in Ost- und Süddeutschland
hat der Spätfrost im Obst- und Weinbau erhebliche Schäden verursacht.
Nach aktuellen Schätzungen der betroffenen Bundesländer summieren sich
die Frostschäden in Deutschland auf mindestens 210 bis 254 Millionen
Euro.
"Polen, Österreich, Tschechien und Deutschland waren von
demselben Extremwetter betroffen", so Özdemir. "Die betroffenen
deutschen Betriebe wirtschaften teilweise unmittelbar an der Grenze."
Das Brüsseler Vorgehen ergebe einfach keinen Sinn und zerstöre
Vertrauen. Er erwarte, dass die EU-Kommission diese "Ungleichbehandlung"
zügig auflöse und die Frosthilfen auch für deutsche Landwirten öffne.
Quelle: dts Nachrichtenagentur