Bundestagspräsidentin für elektronische Abstimmungen

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat angekündigt, die Digitalisierung des Bundestags entschieden voranzutreiben. Sie bekomme sehr viel Zustimmung für ihre entsprechenden Planungen, sagte sie der "Bild am Sonntag".
"Warum? Weil noch sehr viel Papier in Anspruch genommen wird. Wir
könnten auch viel mehr ins Netz stellen." Klöckner erklärte: "Es gibt
die Überlegung, ob wir nicht digital abstimmen können und man in
Echtzeit zum Beispiel im Plenarsaal - auch für den Zuschauer draußen -
Abstimmungsergebnisse zeigen kann."
Zwar sei der Bundestag "im
Fokus von zahlreichen Hackerangriffen", weshalb die Cyber-Sicherheit
eine wichtige Rolle spiele. "Aber die Frage ist wirklich: Warum sollten
wir uns nicht modernisieren, wenn es die ganze Welt um uns herum tut?"
Auch
die Sichtbarkeit des Bundestags in den sozialen Medien soll deutlich
gesteigert werden, um insbesondere bei jüngeren Zielgruppen für die
parlamentarische Demokratie zu werben. Man müsse sich anschauen, wo die
"Wähler von heute und morgen" sind. "Die allermeisten sind bei Tiktok."
Klöckner weiter: "Jetzt kann man Tiktok als Plattform kritisch sehen,
was ich tue. Aber diese Plattform ist zugelassen, wird von sehr vielen
genutzt, um Meinungen zu beeinflussen. Und dann müssen wir auch dorthin
gehen."
Viele junge Leute würden sie über soziale Medien
kontaktieren, so Klöckner. "Ich finde das nicht nur nett, sondern
Hoffnung stiftend. Es wird so häufig davon geredet, dass Deutschland
politikverdrossen sei und nichts von seinen Politikern hält. So pauschal
kann man das nicht sagen. Wir sind das meistbesuchte Parlament auf der
ganzen Welt. Interesse ist da - wir dürfen es nur nicht enttäuschen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur