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Entwicklungsexperte Jens Martens: »Das ist kollektives Politikversagen«

Archivmeldung vom 23.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Konsens in der CO2 Frage? Fehlanzeige! (Symbolbild)
Konsens in der CO2 Frage? Fehlanzeige! (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO) Petteri Taalas fordert einen Beschluss für eine radikale Senkung des Ausstoßes der klimaschädlichen Treibhausgase beim am Montag anstehenden Klimagipfel in New York. "Es wäre naiv zu hoffen, dass das mit Trump, Bolsonaro und Co. möglich ist", sagte Jens Martens der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".

Der Geschäftsführer vom Global Policy Forum in New York ist sicher, dass weder der Klimagipfel noch der am 24. und 25. September anstehende Gipfel zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verbindliche Beschlüsse bringen werde.

Den Stand der Umsetzung der SDGs hält der Wirtschaftswissenschaftler Martens für katastrophal: "Die Situation hat sich seit 2015 in vielen Bereichen verschlechtert. Das gilt für die Bekämpfung des Klimawandels ebenso wie für die Reduzierung sozio-ökonomischer Ungleichheit. Der Boom nationalistischer und rechtspopulistischer Regierungen macht die Sache nur noch schlimmer. Wir haben es zu tun mit einem kollektiven Politikversagen." Martens fordert substanzielle Fiskalreformen, die soziale (Um-) Verteilungs- und ökologische Steuerungswirkungen miteinander verbinden. Und er appelliert an die Vernunft der Spitzenpolitiker in New York: "Davon abgesehen dürfen wir nicht vergessen, dass die Kosten des Nichtstuns auf lange Sicht weit höher wären als die Finanzierung von Klimaschutz und SDGs."

Quelle: neues deutschland (ots)

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