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Schröder-Berater sieht rot-rote Koalition im Bund

Archivmeldung vom 29.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Hannoveraner Soziologe und Berater von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) Oskar Negt fordert die SPD-Führung zu einer weiteren Öffnung gegenüber der Linkspartei auf.

"Kurt Beck sollte die Vorfestlegungen gegen eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei vermeiden", sagte Negt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Sie sind nicht notwendig und auch nicht sinnvoll." Schließlich habe Beck durch die Kandidatur von Gesine Schwan für das Präsidentenamt ein deutliches Signal zur Linkspartei gegeben, so der 73-jährige frühere Assistent des Philosophen Jürgen Habermas. "Nur traut sich Kurt Beck das nicht zu sagen. Dabei könnte man die Annäherung offensiv kommunizieren. In den kommenden zwei Jahren wird es weitere rot-rote Koalitionen in den Ländern geben. Kein Mensch versteht, warum das nicht auch im Bund gehen sollte", zitiert die "Rheinische Post" den emeritierten Soziologie-Professor. "Abgrenzungsrituale bringen nichts, sie stärken nur die Linkspartei. Nur Lafontaine ist noch eine Belastung. Wenn er geht, ist die rot-rote Koalition kein Problem mehr." An einen SPD-Kanzlerkandidaten Frank Walter Steinmeier glaubt Negt nicht. "Es läuft auf Kurt Beck hinaus. Die Alternativen sind nicht da. Frank-Walter Steinmeier wird sich nicht dazu drängen lassen. Dafür ist die Aussicht für einen sozialdemokratischen Kanzler zu gering."

Quelle: Rheinische Post

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