Thüringens Ministerpräsident will Wende in Migrationspolitik
Der Thüringer Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hat eine "Wende in der Migrationspolitik" verlangt. Menschen ohne Bleiberecht müssten Deutschland wieder verlassen, sagte er dem "Stern".
Für Thüringen kündigte er neben neuen Abschiebehaftplätzen ein eigenes
Abschiebezentrum an. "Wir werden in dieser Wahlperiode neben einer neuen
zentralen Erstaufnahmeeinrichtung auch ein Rückführungszentrum
einrichten", erklärte er.
Der Ministerpräsident tätigte seine
Aussagen laut "Stern" kurz vor der jüngsten Gewalttat in Aschaffenburg.
Bei einem Messerangriff in einem Park der fränkischen Stadt waren ein
zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann getötet worden. Als
verdächtig gilt ein 28-jähriger Afghane, der zuletzt in einem Asylheim
gewohnt haben soll.
Voigt verteidigte zudem die Forderung seiner
Partei, Straftätern den Doppelpass zu entziehen, gegen wachsende Kritik.
"Wir müssen Menschen, die ihre doppelte Staatsbürgerschaft
missbrauchen, die rote Karte zeigen", sagte er dem "Stern". Ein
Doppelpass ist laut Voigt ein "Vertrauensbeweis des Staates an die
Neubürger und ein Privileg, das im Gegenzug Integration" voraussetze.
"Wer sich aber nicht integriert, Vertrauen missbraucht, schwere
Straftaten begeht und sich so von Deutschland abwendet, der muss den
Doppelpass auch wieder verlieren können."
Der Ministerpräsident
bezeichnete die geplante Lösung als "gerecht und rechtlich sauber".
Alles andere sei "der Bevölkerung auch nicht vermittelbar". Damit
unterstützt Voigt als Mitglied des CDU-Präsidiums offensiv die neue
Linie von Parteichef Friedrich Merz. "Sein Vorschlag ist mit dem
Grundgesetz vereinbar, ich teile die Bedenken des
Bundesinnenministeriums nicht", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur