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Söder gegen weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen: "Dauerhafter Stress bleibt"

Archivmeldung vom 03.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Coronavirus (Symbolbild)
Coronavirus (Symbolbild)

Bild von Наркологическая Клиника auf Pixabay

CSU-Chef Markus Söder hat sich angesichts der steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen gegen weitere Lockerungen und für höhere Bußgelder ausgesprochen. "Wir müssen damit rechnen, dass Corona mit voller Wucht wieder auf uns zukommt. Mir machen die steigenden Fallzahlen in Deutschland große Sorgen", sagte Söder der "Bild am Sonntag".

Ebenso besorgten ihn die Urlaubs- und Familienheimkehrer, die aus den verschiedenen Teilen Europas zurückkämen. "Wenn wir nicht aufpassen, kann bei uns wieder eine Situation wie im März entstehen. Es ist absolute Wachsamkeit gefragt und deshalb ist jetzt nicht die Zeit für neue Lockerungen oder naive Unvorsichtigkeit."

Das Virus bleibe eine Daueraufgabe, "die uns permanent unter Stress setzt". Viele Menschen seien im Umgang mit dem Virus leider leichtsinniger geworden, so Söder. "Dazu gehören auch die extremen Lockerer und Verschwörungstheoretiker, die alle Maßnahmen schnellstens aufheben wollten. Jeder, der Corona unterschätzt, ist widerlegt worden." Die zweite Welle sei "praktisch doch schon da", so der bayerische Ministerpräsident. "Sie schleicht durch Deutschland. Es gilt daher, noch aufmerksamer zu sein und rasch und konsequent zu reagieren." Je schneller man handle, desto geringer seien die Folgen. Vor diesem Hintergrund lehnte Söder Fußballspiele mit Zuschauern zum Start der neuen Saison ab: "Ich bezweifle, dass wir im August weitere Lockerungen beschließen können."

Daher sei er auch als Fußballfan sehr skeptisch zum Start der Bundesliga. "Geisterspiele ja, aber Stadien mit 25.000 Zuschauern halte ich für sehr schwer vorstellbar. Das wäre das falsche Signal und auch der Bevölkerung schwer zu vermitteln, wenn man dafür Unmengen von Testkapazitäten aufbrauchen würde." Die Deutsche Bahn forderte Söder dazu auf, dafür zu sorgen, dass die Fahrgäste die Maskenpflicht einhalten: "Wer dagegen verstößt, muss die Konsequenzen tragen. Ich bin hier für höhere Bußgelder und habe Verkehrsminister Andreas Scheuer gebeten, darüber mit der Bahn zu sprechen."

Auch Rückkehrer aus einem Risikogebiet, die sich einem Corona-Test verweigerten, sollten mit einem Bußgeld belegt werden, so Söder. "Wir müssen die Vernünftigen vor den Unvernünftigen schützen." Bayern habe an drei Grenzübergängen an den Autobahnraststätten Teststationen eingerichtet, ebenso an den großen Bahnhöfen und Flughäfen. "Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt, muss verpflichtend einen Test machen - am Flughafen oder daheim." Man brauche zudem Testkapazitäten nicht nur für Urlaubsheimkehrer, sondern auch für das Lehrpersonal und Schüler zum Schulstart. "Dazu kommen Serientests für Alten- und Pflegeheime sowie Erntehelfer."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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