Wahlkampfmanager Spreng schreibt Laschet ab
Archivmeldung vom 03.07.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttMichael Spreng, Wahlkampfmanager Edmund Stoibers im Jahr 2002, hält den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) wegen seines Coronakrisenmanagements für politisch "schwer beschädigt" und als Kanzlerkandidat der Union für nicht vorstellbar. "Es gibt Politiker, die können Krise, und solche, die keine Krise können. Laschet gehört zur zweiten Kategorie", sagte Spreng dem "Spiegel".
Laschet agiere "widersprüchlich und unsicher", er schlängele sich durch. "Ich sehe ihn nicht mehr als Kanzlerkandidaten", so der Politikberater. Laschets Schwächen würden schon bei seinen Äußerlichkeiten beginnen: "Die Mimik, die Sprache, die mangelnde Körperspannung - Laschet wirkt einfach nicht wie ein politischer Leader", sagte Spreng. "Ich weiß nicht, wie Laschet sich noch einmal berappeln will bis Dezember."
Ein Image klebe Politikern schnell an, es zu verändern dauere aber meist sehr lange. Es könne sein, dass Laschet im Dezember noch mal eine Mehrheit auf dem CDU-Parteitag hinter sich versammle. "Aber dann kann ihm passieren, dass er zum Frühstück nach Nürnberg fahren und Söder die Kanzlerkandidatur überlassen muss." Laschet will sich auf dem Parteitag im Dezember zum CDU-Vorsitzenden wählen lassen. In der Union sind zuletzt allerdings die Zweifel an seiner Eignung gewachsen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur