Polizei und Lehrer gegen Impfpflicht für Beamte
Archivmeldung vom 17.12.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerbände und Gewerkschaften lehnen den Vorstoß von Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen ab, eine Impfpflicht für bestimmte Beamte einzuführen. Das sei eine "Alibidiskussion", die von der eigentlichen Herausforderung ablenke, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Hans-Peter Meidinger, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).
Das eigentliche Problem sei die große Gruppe ungeimpfter Erwachsener in der Gesamtgesellschaft. "Zwischen 90 und 96 Prozent der Lehrkräfte sind je nach Bundesland geimpft", gab Meidinger zu bedenken. Er kritisierte, dass eine Impfpflicht nur für Beamte bei der Abflachung der vierten Corona-Welle oder Eindämmung von Omikron "überhaupt nicht weiterhilft". Die Polizeigewerkschaften äußerten sich ebenfalls kritisch: "Ich halte es für fraglich, ob eine Impfpflicht angesichts einer bei der Polizei überdurchschnittlichen Impfbereitschaft notwendig ist", sagte Oliver Malchow, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, dem RND. Die Impfquote würde in den Landesbezirken "weitestgehend zwischen 80 und 90 Prozent, teils noch darüber" liegen. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft geht nicht davon aus, dass Dahmens Forderung eine Mehrheit findet. "Es dürfte eher auf eine allgemeine Impfpflicht hinauslaufen, die die Abgeordneten des Bundestags dann in freier Gewissensabwägung zu entscheiden haben werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur