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Landkreise wollen stillgelegte Kernkraftwerke wieder hochfahren

Archivmeldung vom 26.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Atomkraft ist sehr umweltfreundlich (Symbolbild)
Atomkraft ist sehr umweltfreundlich (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Die Landkreise fordern eine umfassende Verlängerung der Atomlaufzeiten in Deutschland. In einem Positionspapier, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, spricht sich der Landkreistag für einen `befristeten Weiterbetrieb der noch in Betrieb befindlichen beziehungsweise stillgelegten, aber noch nicht zurückgebauten deutschen Kernkraftwerke` aus.

Der Bund solle die atomrechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit diese Kernkraftwerke in den kommenden Jahren weiterbetrieben werden könnten. Die Herausforderung, ein Endlager für hochradioaktive Abfälle zu finden, werde durch einen "beschränkten Weiterbetrieb einiger Kernkraftwerke nicht erschwert", heißt es in dem Papier. Landkreistagspräsident Reinhard Sager sagte den Funke-Zeitungen: "Es wäre sowohl mit Blick auf die Klimaschutzziele als auch auf die europäischen und internationalen Klimaschutzanstrengungen ein falsches Zeichen, das vorhandene Potenzial der deutschen Kernkraftwerke ungenutzt zu lassen."

In dem Papier fordern die Landkreise vom Bund ein Gesamtkonzept zur Energieversorgung. "Bürger und Betriebe können die steigenden Kosten für Gas und Strom sowie die hohe Inflation vielfach nicht mehr tragen", so Sager. "Deshalb sollte der Staat am Anfang der Energie-Lieferkette eingreifen, durch einen Preisdeckel bei Gas und Strom und durch eine Senkung der Abgaben und Steuern f ür Energie auf das europäische Minimum." Die Landkreise riefen gleichzeitig Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dazu auf, die Pläne für eine Gasumlage aufzugeben, die "kein zielgerichtetes Instrument zur wirksamen Stützung von finanziell betroffenen Energieunternehmen" sei.

Die Unterstützung einzelner Energieunternehmen durch Finanzmittel des Bundes sei "der bessere, unbürokratischere und wirksamere Weg", schreiben die Autoren des Papiers. Um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen, stellen die Landkreise sogar den Denkmalschutz infrage: "Auf Millionen Dächern könnten noch viel mehr Solaranlagen installiert werden", sagte Sager, der auch Landrat des Landkreises Ostholstein ist. "Dabei gehören auch behindernde Regelungen des Denkmalschutzes auf den Prüfstand. Wir brauchen seitens der Politik ein klares Zeichen für solche Anlagen, damit mehr Energie schnell erzeugt werden kann."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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