Weil kritisiert Habecks Deutschlandfonds-Impuls
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die "Deutschlandfonds"-Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kritisiert. Der Bundeswirtschaftsminister habe seine Vorschläge selbst als Impuls bezeichnet, sagte Weil dem "Tagesspiegel". "Ich sage sehr deutlich: Die Zeit für Impulse ist vorbei, jetzt muss schnell etwas passieren."
Deutschland müsse ein starker Industriestandort mit vielen
Arbeitsplätzen bleiben. Dafür sei wesentlich mehr nötig als bloße
Impulse, erklärte Weil.
Mit den Vorschlägen von Robert Habeck
seien noch viele Fragezeichen verbunden, sagte Weil. "Anderseits teile
ich die Auffassung, dass wir Anreize für Investitionen in Deutschland
schaffen müssen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident.
Er
verwies auf den Industriegipfel, zu dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
am kommenden Dienstag wichtige Vertreter von Wirtschaft und
Gewerkschaften eingeladen hat. "Ich hoffe, dass aus dieser Runde heraus
ein gemeinsamer Konsens über das weitere Vorgehen zur Stärkung des
Wirtschafts- und Industriestandortes entsteht", sagte Weil. Er hält es
inzwischen für unstrittig, "dass in der Wirtschaft- und Industriepolitik
dringender Handlungsbedarf besteht". Das gelte insbesondere für
wettbewerbsfähige Energiepreise, so Weil.
Habeck hatte am
Mittwochmittag einen mit Krediten finanzierten "Deutschlandfonds"
vorgeschlagen. Aus diesem Fonds will er die Modernisierung der
Infrastruktur bezahlen und privaten Unternehmen zehn Prozent ihrer
Investitionsausgaben zurückzahlen - entweder per Steuergutschrift oder
per Prämie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur