Kurt Beck verliert einen der fähigsten SPD-Wahlkampforganisatoren
Archivmeldung vom 17.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSPD-Chef Kurt Beck verliert für seinen Bundestagswahlkampf 2009 einen der fähigsten Wahlkampforganisatoren der Sozialdemokraten. Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) scheidet Michael Rüter, seit 1999 Abteilungsleiter für Organisation und Parteileben beim SPD-Parteivorstand, schon im nächsten Monat auf eigenen Wunsch aus.
In jedem Fall soll der Abgang vor der heftig debattierten Funktionärskonferenz der SPD am 31. Mai in Nürnberg erfolgt sein. Erst vor wenigen Tagen hatte es eine SPD-interne Kontroverse in der Parteizentrale über einen angemessenen Nürnberger Redeauftritt von Frank-Walter Steinmeier gegeben.
Mit einer aus den USA übernommenen Form der Negativ-Werbung soll, nach Planungen von Becks engster Umgebung, die Union als Hauptgegner attackiert, Beck möglichst oft direkt in Kontakt mit Bürgern gebracht und stark mit Hilfe des Internets (www.wir-fuer-beck.de) geworben werden. Die SPD plant ihren Wahlkampfauftakt in Berlin und ihre Abschlussveranstaltung in Dortmund.
Begründet wurde intern Rüters Weggang, den dieser am Mittwoch in seiner Abteilung bekannt gab, mit unterschiedlichen Auffassungen über die Wahlkampforganisation 2009. Diese plant Beck mit einigen wenigen Vertrauten aus seinem Büro heraus und mit pfälzischen Vertrauten in einer "Kampa 09". Rüter begann 1998 in der legendären ausgegliederten Wahlkampfzentrale "SPD-Kampa" mit der verantwortlichen Organisation von Großveranstaltungen und entwickelte sich zum gefragten Organisations- und Veranstaltungsspezialisten. Er war federführend mitbeteiligt an den Kampagnen für Gerhard Schröder 2002 und 2005 und war 2001 auch in der erfolgreichen Wahlkampfleitung für Klaus Wowereit in Berlin.
Quelle: Leipziger Volkszeitung