Stuttgarts-OB Fritz Kuhn spricht über Krawalle als "schwere Kriminalität"
Archivmeldung vom 23.06.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttStuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Bündnisgrüne) hat nach den schweren Ausschreitungen in der Nacht zum Sonntag erneut deutliche Worte gefunden. "Das war kein jugendlicher Übermut unter Alkohol, da reden wir über schwere Kriminalität. Es ist für alle Bürger schockierend, was da geschehen ist", erklärte Kuhn bei phoenix (Dienstag, 23. Juni).
Die zunächst geäußerte Einschätzung, wonach eine Feier- und Partyszene für den Gewaltausbruch verantwortlich sei, stellte Kuhn in Abrede. "Das ist eine Diskriminierung aller derer, die mit Gewalt nichts zu tun haben." Zehntausende würden an jedem Wochenende friedlich in der baden-württembergischen Landeshauptstadt feiern.
Die Krawalle vom Wochenende seien zudem kein spezifisch Stuttgarter Problem. "Es gab in den vergangenen Monaten bundesweit zunehmend Übergriffe auf die Polizei und auf Rettungsdienste wie auch die Feuerwehr. Da ist ein entschiedenes Stoppschild aufzustellen", so Kuhn weiter. Man müsse sich auch die Frage stellen, inwieweit die jungen Männer, die in Stuttgart Gewalttaten begangen hätten, "integriert sind in das, was unser normales Leben ausmacht, den Rechtsstaat und das Gewaltmonopol des Staates".
Quelle: PHOENIX (ots)