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Merkels Pannenflug: Technische Panne gravierender als bisher bekannt

Archivmeldung vom 30.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
A340 als „Theodor Heuss“
A340 als „Theodor Heuss“

Foto: Fotograf
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die technische Panne an Bord des Regierungsfliegers von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist gravierender gewesen als bisher bekannt. Nach dem Ausfall des Kommunikationssystems im Cockpit habe auch das Ersatzsystem nicht funktioniert, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf eigene Informationen.

Wenn Piloten derartige Vorfälle im Flugsimulator trainieren, stehe üblicherweise ein solches Ersatzsystem zur Verfügung. Dass auch das nicht funktioniert habe, sei für die Piloten neu gewesen. Vor der unplanmäßigen Landung konnten die Piloten aufgrund des Systemfehlers auch keinen Treibstoff ablassen, berichten die Zeitungen weiter. Der Ausfall eines Stromverteilers mit dem Namen "ElecBuss" in dem Airbus A340-300 sorgte demnach dafür, dass die Kerosin-Ablass-Funktion nicht funktioniert habe. Die Crew sei nach dem Erkennen der großen Störung so vorgegangen, wie es weltweit üblich sei. Sie habe den Code 7600 eingegeben - er signalisiert dem Tower den kompletten Kommunikationsverlust. Die Pannen-Kette sei eine besondere Herausforderung für die Piloten gewesen, berichten die Funke-Zeitungen. Bei der Landung in Köln/Bonn habe der Airbus mit vollem Tank und einer Landegeschwindigkeit von etwa 290 km/h aufgesetzt. Üblich wären etwa 250 km/h gewesen. Diese sogenannte "Overweight Landing" sei völlig normal verlaufen, sogar mit dem für Piloten idealen Gegenwind, berichten die Zeitungen weiter. Auch ein Durchstarten wäre problemlos noch möglich gewesen.

Für die Passagiere habe demnach zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden. Die Flugbereitschaft werde diesen von Merkel als "ernsthafte Störung" bezeichneten Vorfall ausführlich aufarbeiten. Auch im Simulator werde man den Verlauf der Panne noch einmal durchgehen, berichten die Funke-Zeitungen. Dieselben Piloten, die am Donnerstagabend den Merkel-Airbus trotz der gravierenden Probleme sicher landeten, würden am Freitag mit dem zweiten großes Airbus A340 der Flugbereitschaft nach Buenos Aires fliegen - allerdings werde die "Theodor Heuss" ohne Passagiere in Köln/Bonn abheben. Am Sonntag soll die Kanzlerin mit der "Heuss" nach Berlin zurückkehren, berichten die Zeitungen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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