Atommüll-Endlager: Lemke will vielen Regionen rasch Entwarnung geben
Archivmeldung vom 24.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVon der Suche nach einem Atommüll-Endlager will Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) den größten Teil Deutschlands zeitnah ausschließen.
Laut Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) kommen
54 Prozent Deutschlands potenziell infrage. Erst Ende 2027 will die
Lemke unterstellte Bundesgesellschaft bekanntgeben, welche Regionen
vertieft untersucht werden. "Ich erwarte aber", sagte Lemke dem
"Tagesspiegel", "dass die BGE-Experten bereits deutlich früher für
Klarheit sorgen und weite Teile der Republik ausschließen werden".
Zuvor
hatte ein Gutachten des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesamtes für
die Sicherheit der nuklearen Entsorgung für Verunsicherung gesorgt. Es
kommt zum Schluss, dass die Suche nach einem Endlager noch bis 2074
dauern könnte. Lemke kritisierte das Gutachten ihrer Behörde. Man
brauche früher als 2074 Klarheit. "Bis Mitte des Jahrhunderts müssen und
können wir ein Endlager finden. Das sind wir auch den Menschen in den
Orten mit Zwischenlagern schuldig."
Die Grünenpolitikerin
verteidigte jedoch den 2017 vom Bundestag beschlossenen Ansatz, das
Endlager nach streng geologischen Erkenntnissen zu finden und dabei
zunächst ganz Deutschland zu betrachten - auch dicht besiedelte
Regionen. "Der Fehler der Vergangenheit war ja, einen politisch
gesetzten Standort durchdrücken zu wollen", sagte Lemke. Das habe nicht
funktioniert. "Deshalb bietet allein Wissenschaftlichkeit die Grundlage
für Akzeptanz." Auch Sicherheit, Transparenz und Beteiligung blieben bei
der Endlagersuche weiter wichtig, so Lemke.
Quelle: dts Nachrichtenagentur