Brüderle beansprucht Führungsrolle im Bundestagswahlkampf der FDP
Archivmeldung vom 08.03.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtKurz vor dem FDP-Parteitag an diesem Wochenende hat Fraktionschef Rainer Brüderle seinen Führungsanspruch deutlich gemacht: "Die Bezeichnung als Spitzenmann oder Spitzenkandidat ist für mich nicht entscheidend". Er nehme aber für sich in Anspruch, "die Partei an der Spitze in den Wahlkampf zu führen", sagte Brüderle dem "Handelsblatt".
Parteichef Philipp Rösler sei als Kapitän für die Organisation und den Mannschaftsaufbau zuständig. "Meine Aufgabe ist es, Tore zu machen", sagte Brüderle. Brüderle, der am Wochenende offiziell zum Spitzenmann der FDP gekürt werden soll, warnte seine Partei, die Bundestagswahl als Selbstläufer zu sehen.
"Wir können alle zusammen nur erfolgreich sein, wenn wir so geschlossen bleiben, wie wir jetzt auftreten. Jeder aus der Mannschaft muss wissen, dass er sich auf die anderen verlassen kann", sagte Brüderle. Konkret auf die Kritik von Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel an Parteichef Rösler angesprochen, sagte Brüderle: "Dirk Niebel und auch alle anderen wissen um die Lage der FDP in einem Wahljahr. Für Streit hätte niemand mehr Verständnis."
Brüderle grenzt sich vom wirtschaftspolitischen Kurs der Union ab
Kurz vor dem FDP-Parteitag an diesem Wochenende hat sich Fraktionschef Rainer Brüderle klar vom wirtschaftspolitischen Kurs der Union abgegrenzt. "Die Kanzlerin hat auf dem CDU-Parteitag gesagt, die FDP sei eine Prüfung Gottes. Die Union sollte eher denken, die schickt der Himmel", sagte Brüderle dem "Handelsblatt".
Brüderle, der am Wochenende zum Spitzenmann der FDP im Wahlkampf gekürt wird, betonte: "Der Union tut unser wirtschaftspolitisches Profil gut". Als Beispiel nannte Brüderle die Debatte über Subventionen für die Unternehmen Opel oder Schlecker. "Die FDP hat hier dafür gesorgt, dass die Steuergelder nicht verplempert wurden."
Bei der Energiewende sei es die FDP, die für mehr Soziale Marktwirtschaft und niedrigere Strompreise für Verbraucher und Unternehmen sorge. "Die Erfolgsbilanz der schwarz-gelben Koalition mit einem starken Mittelstand und einem robusten Arbeitsmarkt sähe ohne die FDP nicht so gut aus", sagte der frühere Bundeswirtschaftsminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur