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SPD kritisiert Antrag eigener Parteimitglieder auf "Laizistik- Arbeitskreis"

Archivmeldung vom 20.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
SPD
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Der Versuch kirchenkritischer Sozialdemokraten, einen laizistischen Arbeitskreis zu gründen, ist in den eigenen Reihen auf wachsenden Widerstand gestoßen. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" am Mittwoch. Die Positionen der Gruppe seien "problematisch" und widersprächen "in einigen Punkten unserem Grundsatzprogramm", sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese. Dort werde ausdrücklich das jüdisch-christliche Erbe als eine der Wurzeln der SPD benannt.

Auch in aktuellen Fragen wie beim Thema soziale Gerechtigkeit teilten SPD und Kirchen viele Positionen. Laut einer noch unveröffentlichten Studie seien 46 Prozent der SPD-Mitglieder evangelisch, 22 Prozent katholisch. Der Bundestagsabgeordnete Rolf Schwanitz, hatte am Montag im Deutschlandfunk gesagt, dass die im Grundgesetz verankerte Neutralität des Staates nicht umfassend durchgesetzt werde. Deutschland habe "keine Staatskirche". Die Gruppe, die beim SPD-Präsidium die Anerkennung als Arbeitskreis in der Partei beantragt hat, fordert deshalb unter anderem die Streichung des Gottesbezugs aus dem Grundgesetz und die Entfernung von religiösen Symbolen aus öffentlichen Einrichtungen. Schwanitz betonte, seine Gruppe wolle die Interessen der "etwa ein Drittel" Bundesbürger vertreten, die keiner Kirche angehörten. Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, kritisierte die sozialdemokratische Initiative scharf. Mit der geplanten Gründung eines laizistischen Arbeitskreises in der SPD falle die Partei hinter ihr Godesberger Grundsatzprogramm von 1959 zurück. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel distanzierte sich inzwischen und nannte die Gruppe einen "privaten Zusammenschluss" von Mitgliedern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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