Laschet verteidigt seine Krisenpolitik
Archivmeldung vom 04.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer NRW-Ministerpräsident und Kandidat für den CDU-Vorsitz, Armin Laschet, kann die Vorwürfe, dass seine Lockerungen zu einem Ausbruch des Coronavirus geführt hätten, nicht nachvollziehen. Zum Lockdown in Gütersloh und Warendorf sagte er dem Nachrichtenportal T-Online: "Niemand behauptet ernsthaft, dass dieses lokale Infektionsgeschehen auf Lockerungen zurückzuführen ist."
Laschet weiter: "Wir haben ja nicht die Fleischbetriebe wieder geöffnet, die waren in der Pandemie die ganze Zeit schon deutschlandweit zur Lebensmittelversorgung der Bevölkerung offen." Zu der Kritik, dass er den Lockdown in Gütersloh und Warendorf zu spät verhängt habe, sagte Laschet: "So etwas entscheidet man nicht `zwischen Tür und Angel`. Der Rat von Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen ist wichtig, um dann auf dieser Grundlage die bestmögliche Entscheidung zu treffen, zielgerichtet und verhältnismäßig zugleich."
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz prangerte zudem an, dass auch Fehler in der Pandemie-Bekämpfung gemacht worden seien: "Es war falsch, dass sich europaweit der Glaube zu verfestigen schien, man könne ernsthaft das Virus bekämpfen mit einer Schließung der Landesgrenzen." Er plädiere daher auch im Bezug auf eine weitere Verbreitung der Pandemie: "Die Ländergrenzen müssen künftig offenbleiben, so wie wir es mit Niederlande und Belgien gehalten haben."
Das Offenhalten der Grenzen sei eine "Aufgabe" für die jetzt anstehende deutsche EU-Ratspräsidentschaft. Der Ministerpräsident warnte vor den kommenden Sommerferien, die möglicherweise eine Verbreitung der Pandemie befeuern könnten: "Der jetzt anstehende Sommerurlaub birgt zumindest ein neues Risiko, darauf habe ich ja schon mehrfach hingewiesen: Die Menschen verreisen, fliegen wieder vermehrt mit dem Flugzeug, teilweise in ferne Länder, infizieren sich vielleicht vor Ort, ohne es zu bemerken. Das kann wirklich gefährlich für die Verbreitung des Virus und Ausbreitung der Pandemie werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur