Polizeigewerkschafts-Chef Konrad Freiberg lehnt Fingerabdruck-Speicherung ab
Archivmeldung vom 12.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, hat sich skeptisch zu verschärften Sicherheitsgesetzen im Kampf gegen den Terrorismus geäußert.
Die GdP
halte es "weder für sinnvoll noch für vertretbar", alle
Fingerabdrücke aus den neuen Reisepässen bei den Meldebehörden zu
speichern. "Deshalb lehnen wir diese Maßnahme vehement ab", sagte
Freiberg der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Derlei
Diskussionen um neue Sicherheitsgesetze "verkleistern nur die Augen
vor den wirklich wichtigen Maßnahmen zur Terrorbekämpfung",
kritisierte Freiberg. Das Entscheidende sei das Personal. Die Polizei
sei aus Personalmangel nicht einmal in der Lage, die von den
Sicherheitsbehörden erkannten rund 100 islamistischen Gefährder zu
überwachen, "weil uns das Personal fehlt. Das ist verantwortungslos".
Die Bundesländer kürzten drastisch beim Personal: Heute gebe es
12.000 Beschäftigte der Polizei weniger als vor fünf Jahren. Positiv
äußerte sich Freiberg zu den Plänen des Bundesinnenministers, die
Daten der LKW-Maut zur Strafverfolgung zu nutzen. "Für schwerste
Straftaten halte ich das für eine vernünftige Regelung", sagte der
GdP-Chef. Für einen ganz eng begrenzten Kreis von Delikten sei das zu
rechtfertigen. "Aber der Bürger muss darauf vertrauen können, dass
die Maut-Daten nicht generell zum Zweck der Beobachtung und der
Verfolgung kleinerer Straftaten oder Verkehrsverstöße genutzt werden.
Das muss ganz eindeutig geregelt sein", forderte Freiberg.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post