Studentenwerk dringt auf schnellen Bafög-Ausbau
Archivmeldung vom 30.09.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer neue Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Matthias Anbuhl, fordert von der nächsten Bundesregierung den raschen Ausbau des Bafög und Investitionen in Wohnheime. "Die junge Generation hat sich in der Pandemie sehr solidarisch gezeigt", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Jetzt sei es an der Zeit, dass die künftige Bundesregierung zurückzahle. "Egal, was am Ende steht - eine Ampel- oder eine Jamaika-Koalition, sie sollte ein starkes Paket für die Studierenden schnüren", fügte er hinzu. "Dazu zählt der kräftige und vor allem schnelle Ausbau des Bafög, Investitionen in Neubau und Sanierung von studentischen Wohnheimen sowie der Ausbau der psychosozialen Beratung", führte er aus.
Gerade beim Bafög sehe er großen Handlungsdruck, sagte Anbuhl.
"Wir brauchen endlich eine grundlegende, eine strukturelle Reform, damit es wieder viel mehr Studierende erreicht, vor allem auch aus der Mittelschicht", argumentierte er. "An erster Stelle steht für mich eine massive Erhöhung der Bedarfssätze und Elternfreibeträge", forderte der Generalsekretär des Studentenwerks. Davon würden vor allem Studierende aus einkommensschwächeren Haushalten profitieren, gerade auch Studierende aus Nicht-Akademiker-Familien, so Anbuhl. Darüber hinaus solle der Bafög-Darlehensanteil aufgegeben und das Bafög wieder als Vollzuschuss gezahlt werden, sagte er weiter.
"Wichtig ist auch, dass die Förderungshöchstdauer um mindestens zwei Semester verlängert wird", so Anbuhl. "Das sind alles Punkte, die wir an die Parteien adressieren, die die Koalitionsverhandlungen zur Regierungsbildung führen." Anbuhl übernimmt zum 1. Oktober 2021 das Amt des Generalsekretärs des Deutschen Studentenwerks, des Verbands der 57 Studenten und Studierendenwerke in Deutschland. Der 51-Jährige kommt vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), wo er die Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit leitete.
Quelle: dts Nachrichtenagentur