Viele Sachsen-Anhalter zahlen keine Hundesteuer - Kritik von Tierschutzbund
Archivmeldung vom 20.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn Sachsen-Anhalt wird der Staat mutmaßlich um Hundesteuer in Millionenhöhe geprellt. Nach Angaben des Tierschutzbundes Sachsen-Anhalt sind rund 80 Prozent der Hunde, die in Tierheimen aufgenommen werden, nicht bei den Behörden gemeldet. Auch Stichprobenkontrollen der Städte legen eine hohe Dunkelziffer an vierbeinigen Steuersündern nahe.
Rudolf Giersch, Landesvorsitzender des Tierschutzbundes, führt das auf fehlende Kontrollen zurück. "Wir haben ein gutes Gesetz, das nicht kontrolliert wird", sagte Giersch der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Er kritisiert: Dadurch fehlt nicht nur Steuergeld, auch die Tiere leiden darunter.
Wer in Sachsen-Anhalt einen Hund hält, muss ihn laut Gesetz ab einem Alter von sechs Monaten bei den städtischen Behörden registrieren. Je nach Gemeinde werden dann zwischen 30 und 100 Euro Steuer pro Jahr fällig. Zudem ist eine Haftpflichtversicherung sowie ein unter der Haut verpflanzter Transponder mit den Daten des Halters für die Vierbeiner Pflicht.
Trotz der Dunkelziffer sind die Einnahmen der Gemeinden in Sachsen-Anhalt durch die Hundesteuer seit der Pandemie sprunghaft gestiegen. Laut Statistischem Landesamt kletterte die Summe im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit um rund ein Fünftel auf 6,5 Millionen Euro.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)