CSU rückt von Deutsch-Pflicht für Migranten ab
Archivmeldung vom 08.12.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie CSU rückt nach heftiger Kritik von ihrer Forderung nach einer Deutsch-Pflicht für Migranten ab. "Der Grundgedanke ist in Ordnung", sagte die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt der Zeitung "Münchner Merkur".
Die deutsche Sprache zu beherrschen sei eine Grundvorraussetzung für die Integration. "Die Reaktion zeigt aber: Das kann missverstanden werden", so Hasselfeldt. Daher kündigte sie "Gesprächsbedarf" für die kommende Sitzung des CSU-Vorstandes am Montag an.
Auch Parteichef Seehofer kündigte eine Neubewertung der Forderung "im Detail" an. Integration geschehe "über Sprache, über Bildung - miteinander leben, nicht nebeneinander", so Seehofer. In einem Entwurf des Leitantrages der Partei hatte es geheißen "Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen." Dagegen hatte es breite Kritik gegeben.
"Es muss jeder zu Hause sprechen können, wie er möchte", sagte CSU-Vize Peter Gauweiler am Montag vor der Sitzung des Parteivorstands in München.
Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, sagte ihrerseits, dass man sich "über die Formulierung noch etwas Gedanken machen" müsse. Allerdings sei der Grundgedanke richtig, beharrte die CSU-Politikerin. "Es ist unbestritten, dass Sprache für Integration das Allerwichtigste ist." Die Aufforderung, in den eigenen vier Wänden Deutsch zu sprechen, sei nicht als Pflicht, sondern als "Motivation und Anregung" zu verstehen.
In einem Antrag für den CSU-Parteitag am kommenden Wochenende in Nürnberg heißt es: "Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur