Elektromobilität: SPD-Verkehrsexpertin sieht noch viel Entwicklungsbedarf
Archivmeldung vom 12.09.2019
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Freigeschaltet durch André Ott"Elektro-Autos sind für den breiten Markt noch zu teuer." Das sagte die SPD-Obfrau im Verkehrsausschuss des Bundestages, Kirsten Lühmann, am Donnerstag im Inforadio vom rbb zum Auftakt der Internationalen Automobilausstellung IAA.
Man sei noch im Bereich der Entwicklung. Es gehe aber nicht nur um den Preis, sondern auch darum, wie die Fahrzeuge hergestellt würden, so Lühmann. "Wir haben ja in E-Fahrzeugen immer noch die Lithium-Ionen-Batterien, die aus klimatechnischen Gründen nicht ganz optimal sind. Die Hersteller arbeiten auch an anderen Batterien, an anderen Techniken."
Auch setzten viele Hersteller noch immer auf PS-starke, große Fahrzeuge, so Lühmann. "Allein VW stellt bei der IAA kleinere, sparsamere Fahrzeuge und auch kleine E-Mobile vor." Die deutschen Verkaufszahlen für Hybridfahrzeuge seien aktuell noch größer als die von rein elektrischen Autos.
Zu den SWR-Recherchen, wonach auch neuere Dieselmotoren der Euro-6-Norm von VW eine Abschalteinrichtung haben sollen, sagte Lühmann: "Das wäre ziemlich dumm." Insbesondere angesichts der Tatsache, dass infolge des Dieselskandals die Prüftechnik verbessert worden sei. Außerdem habe man die Gesetze verschärft. "Inzwischen gibt es sogar Technik, mit der alte Dieselfahrzeuge nachgerüstet werden können. Diese haben dann Werte beim Stickoxid-Ausstoß vergleichbar mit einem Euro-6-Diesel." Wenn man bei Neufahrzeugen nicht die neuste Technik einsetze, könne sie das nicht verstehen, so Lühmann.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)