Viele Rechtsextreme in nordrhein-westfälischen Bürgerwehren
Archivmeldung vom 19.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttIn selbst ernannten Bürgerwehren sind in NRW neben Hooligans und Rockern auch sehr viele gewaltbereite Rechtsextreme organisiert.
Wie aus einem der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorab vorliegenden Bericht des NRW-Innenministers auf Antrag der Grünen-Fraktion hervorgeht, können allein den vier untersuchten Gruppen "First Class Crew (FCC) - Steeler Jungs" aus Essen, "Bruderschaft Deutschland" aus Düsseldorf, "Besorgte Bürger" aus Herne sowie "Begleitschutz Köln" insgesamt rund 300 Mitglieder zugeordnet werden. Darunter zählen demzufolge sechs zur Rocker-, 19 zur Hooligan- und 27 zur rechtsextremistischen Szene.
"Mit Blick auf die Entwicklungen der letzten Monate muss ganz klar festgestellt werden, dass es sich bei diesen bürgerwehrähnlichen Gruppen um rechtsextreme Gruppierungen handelt", sagte die Grünen-Co-Fraktionschefin Verena Schäffer der "Rheinischen Post". Der Verfassungsschutz dürfe sie nicht mehr als "Mischszenen" verharmlosen.
Die Zahlen des Innenministeriums belegen auch die Gewaltbereitschaft: Gegen 221 Anhänger der Mischszene seien in den vergangenen fünf Jahren 1.040 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, darunter 263 Körperverletzungsdelikte und 37 Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Bei insgesamt 148 dieser Verfahren handele es sich um Staatsschutzdelikte. "Demzufolge lässt sich bei einem Großteil der Anhänger der Mischszene ein allgemeiner Hang zur Delinquenz feststellen", heißt es in dem Bericht.
Quelle: Rheinische Post (ots)