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Ex-CSU-Chef Stoiber: Mit mir hätte die CSU die absolute Mehrheit 2008 nicht verloren

Archivmeldung vom 24.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Edmund Stoiber / Bild: bayern.de
Edmund Stoiber / Bild: bayern.de

Der frühere bayerische Ministerpräsident und CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber glaubt, dass seine Partei heute noch mit absoluter Mehrheit regieren könnte, wenn man ihn nicht 2007 zum Rücktritt gedrängt hätte. Stoiber sagte "Bild am Sonntag": "Nach der Landtagswahl (2008) war die Meinung verbreitet, mir hätten die Wähler die absolute Mehrheit noch einmal anvertraut. Ich will dem nicht widersprechen, doch damit beschäftige ich mich nicht."

Stoiber, der seine beiden Ämter 2007 nach innerparteilicher Kritik aufgegeben hatte, begründete die erheblichen Verluste bei der Wahl 2008 mit dem Führungswechsel: "Wenn es in einer bürgerlichen Partei zu einem von ihren Wählern nicht erwarteten Personalwechsel kommt, führt das immer zu Irritationen." Dennoch bereut es Stoiber nicht, damals nicht um seine Ämter gekämpft zu haben: "Mancher sagt heute, ich hätte nicht klein beigeben dürfen. Aber das ist für mich kein Thema. Ich habe nach 14 Jahren als Ministerpräsident und 25 Jahren im Kabinett damals die Konsequenzen gezogen und mich jeder Kritik an meinen Nachfolgern enthalten. Ich möchte, dass meine Partei erfolgreich ist, mit wem auch immer."

Stoiber war nach eigenen Angaben von den Rücktrittsforderungen bei der CSU-Klausurtagung in Wildbad-Kreuth 2007 überrascht: "Mir war bewusst, dass es in Kreuth kontroverse Diskussionen geben würde. Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass man so weit gehen würde. Es war klar, dass ich noch zwei, drei Jahre meine Ämter ausfüllen wollte, um dann auch an der Spitze einen Generationswechsel einzuleiten."

Nach der Landtagswahl im kommenden Jahr hält Stoiber das Wiedererlangen einer eigenen Regierungsmehrheit für möglich: "Nächstes Jahr geht es darum, das nach wie vor sehr große Potenzial der CSU, das sie sich gegenwärtig mit FDP und Freien Wählern teilt, möglichst stark auszuschöpfen. Dafür müssen wir mit Leidenschaft und unserer bewiesenen Kompetenz die Wähler um Vertrauen bitten. Es würde mich riesig freuen, wenn dabei am Ende wieder eine eigene Mehrheit herauskommt."

Der ehemalige Parteichef wünscht sich für die Zukunft eine wichtige Rolle für den ehemaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg innerhalb der CSU: "Ich wünsche mir, dass er irgendwann eine zweite Chance bekommt und sie dann auch nutzt. Die CSU hat eine gute Mannschaft, aber jede gute Mannschaft kann noch weiter verstärkt werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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