Bericht: KSK soll in Calw bleiben
Archivmeldung vom 26.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas Kommando Spezialkräfte (KSK) soll laut eines Medienberichts zum Stichtag 31. Oktober nicht aufgelöst werden. Auch der bisherige Standort Calw werde wohl erhalten bleiben, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf "gut informierte Kreise".
Das Verteidigungsministerium wollte dies demnach weder bestätigen noch dementieren. Allerdings hatte der parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Thomas Silberhorn, laut FAS bereits im August an den Landrat des Landkreises Calw geschrieben, dass "die Aufgabe des Standortes Calw als Ergebnis der Untersuchung nicht erwartet wird".
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte dem Verband im Sommer ein Ultimatum gestellt, um den rechtsextremen Umtrieben in der Truppe beizukommen. Am 31. Oktober will sie ihren Zwischenbericht vorlegen.
Das KSK bekommt demnach dann noch bis zum Sommer Zeit, um die Reformen vollständig umzusetzen. Ein Abschlussbericht soll im Juni 2021 vorliegen. Die Wehrbeauftragte des Bundes, Eva Högl, sagte der Sonntagszeitung: "Ich gehe davon aus, dass der Zwischenbericht keinerlei Anlass bieten wird, die Zukunft des Verbands infrage zu stellen. Es wäre auch falsch, das KSK aufzulösen."
Zum Standort sagte Thomas Hitschler (SPD), Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestags, der FAS: "Die Voraussetzungen in Calw sind ideal. Das an einer anderen Stelle aufzubauen, würde viel zu lange dauern." Über die Stimmung in der Truppe sagte Hitschler: "Die Mehrheit hat den Ernst der Lage erkannt". Der Verteidigungspolitiker Tobias Lindner (Grüne) ist unterdessen "durchaus verhalten optimistisch". Nach Informationen der FAS sind bei den Reformen wichtige Fortschritte erzielt worden. So hat das KSK nach einer Generalinventur ein klares Bild über seine Waffen und Munition erlangt. Die Ausbildung läuft seit kurzem Hand in Hand mit dem Ausbildungszentrum Infanterie aus Hammelburg. Spätestens Mitte nächsten Jahres sollen die angehenden Kommandosoldaten komplett extern ausgebildet werden. Wie die Zeitung weiter berichtet, bearbeitet der Militärische Abschirmdienst weiter rund zwanzig KSK-Männer wegen "tatsächlicher Anhaltspunkte für extremistische Bestrebungen".
Das geht aus einem vertraulichen Bericht hervor, den das Verteidigungsministerium Mitte September an den Bundestag sandte. Von einem Netzwerk ist dort nicht die Rede, wohl aber von einem "Geflecht von Kontakten und Kennverhältnissen unterschiedlicher Art und Intensität zwischen einzelnen im Fokus stehenden Personen, das durch eine übereinstimmende Geisteshaltung getragen zu sein scheint".
Quelle: dts Nachrichtenagentur