Lindner will Bundesministerien verschlanken und zusammenlegen
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat eine Verkleinerung der Bundesregierung und die Zusammenlegung von Ministerien gefordert. "Die Regierung muss schlanker und agiler werden", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Die Ebene der Unterabteilungsleiter in den Ministerien kann komplett
entfallen. Das sind gute Leute, aber wir brauchen mehr Tempo", so der
Ex-Finanzminister. Auch die Zentralabteilungen, die für Personal, IT und
Beschaffung zuständig sind, "könnten in einer einzigen zentralen Stelle
für alle Ministerien gebündelt werden", so der FDP-Chef.
"Alle
Digitalzuständigkeiten von Infrastruktur bis Start-ups sollten in einem
Ministerium zusammengefasst werden. Auswärtiges Amt und
Entwicklungshilfe könnten fusionieren", sagte der Liberale.
Lindner
wiederholte seine Forderung nach "Disruption". Über den argentinischen
Präsidenten Milei sagte er: "Unser Land kann sich aber keine Arroganz
mehr leisten, wir müssen von anderen lernen. Wenn Milei mit der
Kettensäge operiert, sollten wir in Deutschland aber wenigstens die
Nagelfeile weglegen."
Um die Schuldenbremse einzuhalten, stellte
Lindner, sollte er wieder ein Bundesregierung angehören, Einsparungen in
Aussicht: "Beim Bürgergeld und bei den wirtschaftlichen Folgen der
irregulären Migration können Milliarden mobilisiert werden, durch
bessere Arbeitsanreize und Steuerung", behauptete Lindner.
"Das
deutsche Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein, erreicht nichts für das
Weltklima und vernichtet unseren Kapitalstock. 2050, also das
europäische Klimaziel, ist ambitioniert genug und würde Milliarden an
zusätzlicher Wertschöpfung aus Anlagen erlauben, die nicht vor ihrer
Zeit verschrottet werden müssten", so der Ex-Minister.
"Es wären
auch viel geringere öffentliche Subventionen nötig, die für
Investitionen genutzt werden könnten. Ich wehre mich gegen dieses
'entweder Schuldenbremse oder Investitionen'. Dahinter steckt nur die
Feigheit, notwendige Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu
setzen", sagte Lindner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur