Finanzminister: Mehrwertsteuersenkung für Sprit rechtswidrig
Archivmeldung vom 15.03.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hält den Unionsvorschlag einer Spritpreisbremse via Mehrwertsteuersenkung für rechtwidrig. Dem TV-Sender "Welt" sagte Lindner: "Der Vorschlag der CDU ist aus Rechtsgründen nicht umsetzbar. Ich komme gerade aus Brüssel und kann deshalb sagen: An der europarechtlichen Situation wird sich nach meiner Einschätzung auch so schnell nichts ändern."
Eine
Mehrwertsteuersenkung nur für Kraftstoffe sei rechtlich nicht möglich.
"Die Spritpreisbremse der CDU kann sich nur auf die Energiesteuer
beziehen. 14 Cent wären dann als Steuerrabatt bei Diesel möglich. Die 40
Cent der CDU sind leider ein Versprechen, das nicht haltbar ist."
Nach
Ansicht Lindners bringt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion diese Woche
einen Antrag ein, der mit dem Europarecht nicht vereinbar ist. Er
verwies darauf, dass in Europa Mindeststeuersätze gelten, die in einem
nationalen Alleingang nicht aufgehoben werden könnten. "Wir können die
Energiesteuer reduzieren auf die Mindestsätze, die in Europa vorgesehen
sind. Das bedeutet bei der Energiesteuer: 14 Cent beim Diesel. Auf der
anderen Seite: Bei der Mehrwertsteuer ist ein ermäßigter Satz für
Kraftstoffe europarechtlich ausgeschlossen. Das ist die
Mehrwertsteuersystemrichtlinie. Und ich habe heute in Brüssel nicht
gesehen, dass es wahrscheinlich ist, dass sich daran etwas ändert."
Von
einem Tempolimit zum Spritsparen hält Lindner nichts - zumindest nicht
von einem staatlich verordneten: "Angesichts der hohen Preise habe ich
den Eindruck, dass die Menschen selbst schon sparsam unterwegs sind."
Quelle: dts Nachrichtenagentur