Riexinger verteidigt Lafontaine
Archivmeldung vom 04.05.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, hat seinen Vorgänger Oskar Lafontaine gegen den Vorwurf verteidigt, er biedere sich der Alternative für Deutschland (AfD) an. "Lafontaine vertritt das Gegenteil der AfD", sagte Riexinger der "Süddeutschen Zeitung".
Lafontaine war innerparteilich in die Kritik geraten, nachdem er eine Abkehr vom Euro und eine Rückkehr zu einem europäischen Währungssystem gefordert hatte. Lafontaines Motive sind nach Darstellung Riexingers andere als die der AfD, die ebenfalls für ein Ende des Euro eintritt. "Die AfD lehnt den Euro ab, weil sie im Schatten der D-Mark eine soziale Eiszeit durchsetzen will", sagte er. Lafontaine hingegen fürchte "um die Zukunft des europäischen Projekts und sucht nach einem Sozialplan für die Krise. Lafontaine ist links, die AfD ist rechts."
Wie seine Ko-Vorsitzende Katja Kipping hatte sich Riexinger zunächst von den Äußerungen Lafontaines distanziert. Nun betonte er, der saarländische Fraktionsvorsitzende habe eine wichtige Debatte angestoßen. "Wenn für den Traum von Europa in Südeuropa Kinder hungern, dann muss ohne Denkverbote über Auswege aus der Krise nachgedacht werden", sagte er. Zugleich versicherte er aber: "Den Schritt: Raus aus dem Euro, wird es mit der Linken nicht geben." Viel entscheidender sei aber die Frage, wie lange die Menschen im Rest Europas noch bereit seien, "Merkels Sparregime zu erdulden".
Die AfD bezeichnete Riexinger als "Merkels fünfte Kolonne".
Quelle: dts Nachrichtenagentur