SPD-Politikerin Mast: "Anständige" CDUler müssen Merz-Kurs bremsen
Die SPD verschärft ihre Kritik an Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz. Dieser habe sich "politisch nicht mehr im Griff", sagte Katja Mast, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, dem "Spiegel".
"Dass es so aussieht, als brechen in Kürze alle Dämme von der Merz-Union
in Richtung AfD, ist politisch fatal", so Mast. Sie erwarte, "dass die
Anständigen in der CDU diesen Kurs nicht mitgehen".
Merz hatte
nach der Messerattacke von Aschaffenburg angekündigt, Anträge zur
Migrationspolitik in den Bundestag einzubringen. Das gelte "unabhängig
davon, wer ihnen zustimmt", hatte der Unionsfraktionschef hervorgehoben.
SPD und Grüne zweifeln nun an der Verlässlichkeit von Merz, die
Brandmauer zur AfD aufrechtzuerhalten.
Mast verwies darauf, auch
die SPD wolle irreguläre Migration reduzieren. "Aber das muss aus der
demokratischen Mitte heraus erfolgen, mit entsprechenden Mehrheiten.
Dieser politisch-parlamentarische Grundkonsens ist Merz egal." Die
Vorschläge von Merz seien "Scheinlösungen", kritisierte die
Sozialdemokratin. Antworten auf die Probleme in der Asylpolitik müssten
auf europäischer Eben gefunden werden. Die Union kehre Europa aber den
Rücken zu.
Quelle: dts Nachrichtenagentur