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SPD-Politiker gehen auf Distanz zu Ex-Parteichef Müntefering

Archivmeldung vom 14.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Franz Müntefering Bild: franz-muentefering.de
Franz Müntefering Bild: franz-muentefering.de

Führende Sozialdemokraten des rechten und des linken Parteiflügels haben sich von der Kritik des ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering an der Wahlkampfführung der Partei distanziert.

"Dass der Spielanfang nicht der Höhepunkt der Spielkunst war, hat jeder mitgekriegt", sagte der schleswig-holsteinische SPD-Landesvorsitzende Ralf Stegner, ein führender Vertreter der Parteilinken, der "Frankfurter Rundschau". "Aber das Spiel wird erst am 22. September abgepfiffen werden. Deshalb muss jetzt gekämpft werden bis zur letzten Minute. Da helfen solche Rückbetrachtungen nicht."

Johannes Kahrs, Sprecher des rechten Seeheimer Kreises in der SPD, sagte der Zeitung, er schätze Müntefering sehr, aber über die Themen, die er zu recht anschneide, "sollten wir nach dem 22. September um 18 Uhr reden". Er sei "nämlich dafür, dass Angela Merkel als Bundeskanzlerin abgelöst wird".

Ex-Wahlkampfmanager Wasserhövel teilt Münteferings Kritik am SPD-Wahlkampf

Der ehemalige Wahlkampfmanager der SPD, Kajo Wasserhövel, hat die Kritik von Franz Müntefering am schlechten Start der SPD erneuert. "Es waren keine Szenarien für den Wahlkampf vorbereitet worden", sagte der 50-jährige Politberater der "Welt" (Donnerstagausgabe).

Thematisch sei die SPD immer dann erfolgreich gewesen, wenn sie sozialpolitische Themen mit wirtschaftspolitischer Kompetenz kombiniert habe. Ein Thema wie die NSA-Affäre in den Mittelpunkt zu stellen, hält Wasserhövel für falsch: "Ein zentrales Wahlkampfthema muss Relevanz für weite Teile der Wählerschaft haben."

Wasserhövel leitete unter anderem den vorgezogenen Wahlkampf der SPD bei der Bundestagswahl 2005 und war von 2004 bis 2009 Bundesgeschäftsführer der SPD. Einer der wichtigsten Grundsätze für die Herausforderer bei Wahlkämpfen sei "Klarheit über das eigene Profil", so Wasserhövel: "Das Argument `Wir sind jetzt mal an der Reihe` ist keines." Die "Seele der Partei" müsse ein Kandidat dabei nicht unbedingt verkörpern. Willy Brandt sei "auch kein Ochsentour-Sozialdemokrat" gewesen. Wichtig sei auch die Unterstützung des Wahlkampfs durch die eigenen Ministerpräsidenten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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