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Bundesregierung sieht anonyme Geburt skeptisch

Archivmeldung vom 03.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bundesregierung will Frauen nicht das Recht einräumen, ihr Kind anonym zur Welt zu bringen. Das geht aus der Antwort auf eine FDP-Anfrage hervor, die dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" vorliegt.

Zwar befinde sich die Bundesregierung noch in einer "ergebnisoffenen Auswertung der Erfahrungen", aber, so heißt es in der Antwort wörtlich: "Nach derzeitiger Einschätzung dürfte eine in das alleinige Ermessen der Mutter gestellte (Nicht-) Preisgabe ihrer Identität problematisch sein." Nur in Ausnahmefällen sollten Mütter ihre persönlichen Daten verweigern dürfen.
Dies könnte Konsequenzen für die rund achtzig "Babyklappen" in Deutschland haben und für die Kliniken, die anonyme Geburten anbieten. 1999 bot die Schwangerenberatung Donum Vitae im bayerischen Amberg Frauen erstmals an, anonym zu entbinden. Im Jahr darauf folgte in Hamburg die erste Babyklappe als Ort zur anonymen Abgabe von Säuglingen. Mehrere Versuche, die umstrittenen Angebote zu legalisieren, scheiterten. Im Koalitionsvertrag vereinbarten Union und SPD, die Erfahrungen mit der anonymen Geburt auszuwerten.

Die Bundesregierung geht in der Antwort auf die FDP-Anfrage von 143 Kindern aus, die in Babyklappen abgegeben wurden, weitere 94 wurden demnach anonym in Kliniken zurückgelassen. Doch sieben Länder, darunter Nordrhein-Westfalen, konnten zur Zahl der anonymen Geburten gar keine Angaben machen, auch die Angaben der Babyklappen sind lückenhaft.

Quelle: Der Tagesspiegel

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