Wissing grenzt sich intern von Lindner ab
Verkehrsminister Volker Wissing hat in einer internen Ansprache an die Mitarbeiter seines Ministeriums seine Gründe für einen Verbleib im Kabinett dargelegt und sich dabei offenbar indirekt von FDP-Chef Christian Lindner abgesetzt.
"Wenn man sich entscheiden muss zwischen dem Land und der Partei, dann
sollte man nicht zögern", sagte der aus der FDP ausgetretene Minister in
seiner Ansprache am vergangenen Donnerstag laut eines "Stern"-Berichts.
Er selbst habe immer "einen Beitrag leisten wollen, dass die Menschen
in diesem Land gut leben können", so Wissing. "Manche sagen, das sei
nicht viel, man müsse sich Denkmäler errichten oder irgendwelche großen
Dinge hinterlassen." Das sei aber nicht seine Idee von Politik.
"Es
ist kein Geheimnis, dass ich Brückenbauer sein will", sagte er. "Wir
müssen als Gesellschaft zusammenhalten. Und wir müssen Respekt vor
anderen Meinungen haben." Wissing weiter: "Für mich ist es wichtig, dass
wir das auch vorleben im politischen Bereich." Er sei "nicht
glücklich", wie sich die öffentliche Kommunikation innerhalb der
Regierungskoalition gezeigt habe. "Ich verspreche mir auch von Neuwahlen
nicht die heilsbringende Lösung, von der manche immer träumen", so der
Minister. "Insofern ist das meines Erachtens nicht richtig, dass die
Ampel-Koalition jetzt zerbrochen ist."
Weiter in
Regierungsverantwortung zu bleiben, sei nicht vereinbar gewesen mit der
weiteren Mitgliedschaft der FDP. Wissing stellte aber klar: "Ich habe
meine politische Meinung nicht geändert, ich habe auch nicht vor, einer
anderen Partei beizutreten, aber ich will Verantwortung übernehmen
weiterhin für dieses Amt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur