Politische Säuberung: Verteidigungsministerium distanziert sich von Wehrmachtpiloten Werner Mölders
Archivmeldung vom 21.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttDas Verteidigungsministerium hat sich von dem einst als Wehrmachtspiloten verehrten Werner Mölders deutlich distanziert. "Vor dem Hintergrund der an den demokratischen Freiheitswerten ausgerichteten Konzeption der Inneren Führung und des dieser Konzeption zugrunde liegenden Leitbildes des mündigen Staatsbürgers in Uniform ist Werner Mölders nicht sinnstiftend für die Bundeswehr und daher auch nicht traditionswürdig", heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion.
Die Linke begrüßte die klare Distanzierung der Bundesregierung von Mölders: "Seit Jahren weisen wir darauf hin, dass die Traditionspflege in der Bundeswehr frei von Nazi-Helden sein muss. Es ist darum richtig, dass sich die Bundesregierung so eindeutig von Mölders distanziert", sagte die Linken-Abgeordnete Eva Bulling-Schröter. Sie kritisierte aber, umso mehr verwundere es, dass das Verteidigungsministerium die Mölders-Verehrung innerhalb der Bundeswehr als vermeintliche Privatsache weiter dulde. Die Linke forderte ein Verbot der Mölders-Vereinigung.
Die "Mölders-Vereinigung e.V." hält jedes Jahr am 22. November, dem Todestag des Oberst, eine Versammlung am Gedenkstein auf dem Militärflugplatz Neuburg ab, wie auch aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht. Die Mitgliederversammlung findet alle zwei Jahre in der Wilhelm-Frankl-Kaserne statt.
Quelle: Rheinische Post (ots) / André Ott