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BW-Trend: Sorgen der Baden-Württemberger über wirtschaftliche Lage nehmen stark zu

Archivmeldung vom 27.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: SWR - Südwestrundfunk Fotograf: SWR/infratest dimap/StZ
Bild: SWR - Südwestrundfunk Fotograf: SWR/infratest dimap/StZ

Eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger blicken mit Sorgenfalten auf die wirtschaftliche Entwicklung im Land. Drei von vier Baden-Württemberger (74 Prozent) machen sich große bzw. sehr große Sorgen, wenn sie an die zukünftige wirtschaftliche Lage denken.

Damit ist der Anteil der Menschen, die mit großer Sorge in die wirtschaftliche Zukunft schauen, mit einem Plus von 22 Prozentpunkten gegenüber der Umfrage vom April (52 Prozent) sprunghaft angestiegen. Die Baden-Württemberger machen sich inzwischen genauso große Sorgen um die Konjunktur wie um das Klima und die Umwelt (72 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag von SWR und "Stuttgarter Zeitung".

Bislang schlechteste Bewertung von Grün-Schwarz

In der aktuell krisenhaft aufgeladenen Situation schneidet auch die Bewertung der Landesregierung schlecht ab. Nur noch 44 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden, im April dieses Jahres waren es noch 57 Prozent. Das ist das bislang schlechteste Ergebnis für die Grün-Schwarze Regierungskoalition. Einen Regierungszuspruch von weniger als 50 Prozent gab es zuletzt im November 2011 unter Grün-Rot.

AfD legt kräftig zu und überholt FDP

In der Sonntagsfrage spiegelt sich die negative Bewertung der Regierungsarbeit dagegen nicht wider: Wenn am kommenden Sonntag gewählt würde, blieben die Grünen mit 27 Prozent (minus 1) weiterhin stärkste Kraft. Die CDU läge unverändert bei 26 Prozent. Ebenfalls unverändert zu unserer Umfrage aus dem Frühjahr die SPD mit 15 Prozent. Die AfD dagegen legt in Baden-Württemberg 4 Punkte zu und käme auf 13 Prozent. Damit überholt sie die FDP, die mit 9 Prozent (minus 2) auf Platz fünf abrutscht. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 10 Prozent.

Fast alle Politiker büßen an Sympathie ein

Die gewachsene Skepsis gegenüber der Landespolitik wirkt sich auch auf die Bewertung des politischen Spitzenpersonals aus. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) liegt mit 54 Prozent zwar noch deutlich vorne, verliert aber 6 Punkte. Das ist sein niedrigster Wert seit Übernahme des Ministerpräsidentenamtes. Mit 24 Prozent (minus 9 zu April) ist der Rückhalt für Innenminister Thomas Strobl (CDU) stark zurückgegangen. SPD-Fraktionschef Andreas Stoch kommt auf 18 Prozent (minus 2) und FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke erhielte 13 Prozent (minus 4). Bernd Gögel von der AfD wird unverändert von 6 Prozent der Befragten positiv beurteilt.

Klare Mehrheit will Kretschmann bis 2026 im Amt

Mit seinen 74 Jahren ist Winfried Kretschmann der derzeit älteste Ministerpräsident in Deutschland. Ungeachtet seines Alters wäre ein vorgezogener personeller Wechsel an der Regierungsspitze in der laufenden Legislaturperiode für die Mehrzahl der Baden-Württemberger keine Option: 55 Prozent wünschen sich, dass der Grünen-Politiker bis zur nächsten Landtagswahl im Amt bleibt. 39 Prozent favorisieren einen vorzeitigen Wechsel.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sein kann.

Datenbasis: Für die Umfrage wurden insgesamt 1.157 Menschen in Baden-Württemberg zwischen dem 20. und 25. Oktober befragt. Die Ergebnisse der Umfrage sind am heutigen Donnerstag, 27. Oktober unter anderem Thema in allen Nachrichtensendungen des SWR. Alle Ergebnisse, Grafiken sowie Informationen zu Methoden und Fehlertoleranzen der Umfrage online unter www.SWR.de/bwtrend.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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