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Berliner Historiker fordert NS-Aufarbeitung von Parlamenten

Archivmeldung vom 20.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Fassade des Hessischen Landtags in der Grabenstraße mit neuem Eingang nach langjährigem Umbau - architektonischer Kontrast auf der Rückseite des alten nassauischen Stadtschlosses in Wiesbaden (Ansicht Grabenstraße/Bäckerbrunnen)
Fassade des Hessischen Landtags in der Grabenstraße mit neuem Eingang nach langjährigem Umbau - architektonischer Kontrast auf der Rückseite des alten nassauischen Stadtschlosses in Wiesbaden (Ansicht Grabenstraße/Bäckerbrunnen)

Foto: Wolfgang Pehlemann Germany. Original uploader was Wolfgang Pehlemann at de.wikipedia
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Berliner Historiker Wolfgang Benz hat die deutschen Parlamente dazu aufgefordert, die NS-Vergangenheit ihrer Nachkriegs-Abgeordneten zu untersuchen. In einem Interview der "Frankfurter Rundschau" sagte der Wissenschaftler, "unbedingt" sollten andere Parlamente eine ähnliche Studie in Auftrag geben, wie sie in Hessen am Dienstag vorgestellt worden war.

"Es ist spät genug", sagte Benz. Die Studie im Auftrag des hessischen Landtags hatte belegt, dass mindestens 92 Mitglieder des Parlaments ehemalige Mitglieder der NSDAP gewesen waren, darunter so bekannte wie Alfred Dregger (CDU) und Rudi Arndt (SPD).

Der langjährige Ministerpräsident Georg-August Zinn war zwar kein NSDAP-Mitglied gewesen, aber gehörte laut der Studie für neun Monate der SA-Reiterstaffel an. Die Frage, ob der Sozialdemokrat Zinn zwangsweise zu dieser Staffel eingezogen worden sein könne, verneinte Wolfgang Benz. "Das kann nicht sein." Das Forschungsergebnis zeige, "dass auch Georg-August Zinn der Versuchung erlegen ist, irgendwie ein Minimum an Gefolgschaft zum Nationalsozialismus zu erbringen und zu zeigen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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