Impfkomplikationen: Post-Vac-Patienten fordern mehr Sensibilität von Politik und Gesellschaft
Archivmeldung vom 13.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić"Wir stehen vor einem weiteren Corona-Winter - und schon jetzt wird wieder breitflächig für die neuen Vakzine geworben. Das ist auch richtig, denn ohne die Impfungen werden wir diese Pandemie nicht in den Griff bekommen. Dennoch macht die unbeschwerte Diskussion deutlich, dass die Sensibilisierung für mögliche Schäden einer Immunisierung noch immer ein stiefmütterliches Dasein in der Gesellschaft einnimmt", erklärt der Leiter der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative Impfkomplikationen, Dennis Riehle.
Der 37-Jährige, der seit seinen Covid-19-Impfungen im Jahr 2021 an einer anhaltenden Impfnebenwirkung mit Schmerzen, Erschöpfung, Gedächtnis- und Bewegungsstörungen, Gelenksteifigkeit und Missempfindungen leidet, macht auf die erheblichen Einschränkungen aufmerksam, die den Alltag von jetzt auf gleich völlig umkrempeln können. "Angesichts dessen frage ich: Hätten wir ein soziales Entschädigungsrecht, wenn es keine potenziell ernsthaften Begleiterscheinungen einer Immunisierung gäbe?".
Mittlerweile haben die Selbsthilfeinitiative knapp 2400 Betroffene einer etwaigen Impfkomplikation kontaktiert und suchen Unterstützung. Mit seiner Erfahrung berät Riehle immer mehr Menschen, die nach einem Piks mit Symptomen zu kämpfen haben und von Ärzten oftmals im Stich gelassen werden: "Das ist keinesfalls deren böse Absicht, aber die Attestierung von Impfschädigungen ist nicht einfach, weil sie den Nachweis eines kausalen, zeitlichen Zusammenhangs zwischen Immunisierung und aufgetretenen Beschwerden erfordert. Daneben ist die Behandlung des Post-Vac-Syndroms derzeit noch nicht ursächlich möglich, daher kommen nur symptomatische Therapien in Betracht".
Eigenbestimmtheit und umfassende Information über die Impfung und ihre möglichen Risiken, unzensiert und glaubwürdig - diese Maßgaben würden aus Sicht der Selbsthilfeinitiative beitragen, den Zuspruch für weitere Boosterungen zu verbessern: "Wenn wir öffentlich als Betroffene unaufgeregt, ehrlich und transparent über unsere Geschichte berichten könnten, würde sicherlich ein Beitrag gegen Querdenker und Verschwörungstheorien geleistet werden", erklärt Riehle abschließend.
Die Mailberatung der Selbsthilfeinitiative ist bundesweit kostenlos unter: [email protected] erreichbar.
Quelle: Selbsthilfeinitiative Impfkomplikationen (ots)