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CSU-Experte: "Modernisierung schlägt auf die CSU zurück"

Archivmeldung vom 16.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Politikwissenschaftler und CSU-Experte Heinrich Oberreuter hält die CSU auch in Zukunft für die stärkste der Volksparteien in Deutschland. "Grundsätzlich ist die CSU in einer komfortablen Situation", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe).

"Sie erzielt doppelt so hohe Wahlergebnisse wie andere erfolgreiche Parteien. Die CDU ist bundesweit eine Partei knapp jenseits der 25 Prozent. Die CSU hingegen erzielt immer noch Resultate über 40 Prozent. Was die CSU in Bayern stützt, ist die relative Schwäche der Konkurrenten und ihr im Grunde nachgewiesener Erfolg. Damit kann sie wuchern und ihre Ergebnisse über 40 Prozent verteidigen. Ob nochmal über 50 Prozent drin sind, ist eine Frage, die man derzeit schwer beantworten kann." Auf die Frage, ob der CSU auf Dauer ein ähnliches Schicksal wie der SPD drohe, erwiderte Oberreuter: "Nein. Dafür ist ihre Verankerung in breiten Kreisen der Bevölkerung noch viel zu stark." Zu den Ursachen der aktuellen Schwäche der Partei erklärte er: "Die gesellschaftlichen Entwicklungen ergreifen auch den Freistaat Bayern. Die Modernisierung, die die CSU selbst vorangetrieben hat, hat die Gesellschaft verändert - etwa im Bereich Bildung und bei den Werteinstellungen - und schlägt auf die Partei zurück. Auch die Ent-Kirchlichung ist an Bayern nicht spurlos vorüber gegangen. Zudem sind in den letzten Jahrzehnten zwei Millionen Menschen eingewandert und haben auf das Wählerpotenzial eingewirkt. All das spielt eine mindestens ebenso große Rolle wie Personalfragen. Aber natürlich haben auch die inneren Turbulenzen und die Politik der CSU seit 2003 - die Amtsführung und Ablösung Stoibers, die Ablösung Becksteins und Hubers und die Installation Seehofers - Zustimmung gekostet."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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