Franziska Brantner will nicht "Sprachrohr von Habeck" sein
Archivmeldung vom 02.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFranziska Brantner, Kandidatin des Realo-Flügels für den Vorsitz der Grünen, wehrt sich gegen Kritik aus dem linken Flügel der Partei. "Ich habe nicht vor, mich zu verleugnen. Aber ich habe in all diesen Jahren gelernt, dass unsere Partei nur dann stark ist, wenn wir zusammenhalten und gemeinsam nach vorne kämpfen", sagte sie dem "Spiegel". Sie sei, so Brantner, "nicht das Sprachrohr von Robert Habeck".
Brantner will die Partei wieder für breitere Schichten wählbar machen.
"Mein Anspruch ist es, die Wünsche der Vielen ernst zu nehmen - und
nicht nur für eine kleine Nische Politik zu machen", sagte sie dem
"Spiegel".
"Ich möchte, dass wir auch für diejenigen wählbar
werden, bei denen wir momentan noch unter Ideologieverdacht stehen", so
die designierte Parteivorsitzende. Die Grünen hätten die "leise Mehrheit
der Verantwortlichen und Vernünftigen zu selten direkt angesprochen",
sagte die Grünen-Politikerin.
Beim Klimaschutz habe es die Partei
in der Regierung versäumt, breite Bündnisse zu schmieden und die Bürger
mitzunehmen. "Planwirtschaft ist Sache der kommunistischen Partei
Chinas", sagte Brantner. "In Deutschland werden wir Klimaschutz in
Freiheit hinkriegen."
Brantner lobte ausdrücklich die Politik des
grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg.
"Er macht eine Politik des Gehörtwerdens. Die dauert vielleicht länger,
aber dafür wird sie von einer breiten Mehrheit getragen. Das ist gerade
bei einem so relevanten Thema wie Klimaschutz wichtig."
Brantner
wollte sich nicht festlegen, ob der derzeitige Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck Kanzler- oder nur Spitzenkandidat der Grünen werde. "Das
muss Robert Habeck zuerst für sich selbst definieren und es danach in
den entsprechenden Gremien besprechen", sagte sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur