Walter-Borjans blickt positiv auf seine Zeit als SPD-Co-Vorsitzender zurück
Archivmeldung vom 11.12.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer scheidende Co-Vorsitzende der SPD, Norbert Walter-Borjans, zeigt sich beeindruckt von dem Zusammenhalt der Sozialdemokraten während seiner Zeit im Amt - trotz teils schlechter Umfragewerte der Partei im Vorfeld der Bundestagswahl.
"Die härteste Phase war die, in der wir sicher waren, dass wir viele richtige Schritte unternehmen und einbetoniert bei 14, 15 Prozent saßen. Wenn es aufwärts geht, da können sie gar nicht glauben, was da zusammenhalten kann", erinnert sich Walter-Borjans im phoenix-Interview am Rande des SPD-Parteitags. "Aber davor, wenn Nervosität aufkommt, weil natürlich Abgeordnete sich Sorgen machen, ob sie den Auftrag von ihren Wählern fortsetzen können - das ist etwas, wo das Zusammenhalten ein Stück anspruchsvoller ist. Dass uns das gemeinsam gelungen ist, das ist ein schöner Erfolg."
Für die bevorstehenden Jahre als Regierungspartei in der Ampel-Koalition beschwört er auch weiterhin die Einheit der SPD. "Wenn wir jetzt den Kanzler stellen, dann dürfen wir als Partei weder Opposition gegen den eigenen Kanzler sein, aber wir sind auch nicht nur Sprachrohr einer Koalition", so der SPD-Politiker. "Es kommt darauf an, diese vielen Ideen, die da in der Fläche, in der Mitgliedschaft vertreten sind, zu bündeln und auch als Impuls in die Koalition hineinzugeben." Kompromisslosigkeit sieht Walter-Borjans als Irrweg in der Regierungsverantwortung. "Ich hatte schon immer ein Problem mit denen, die gesagt haben, man muss alles kompromisslos vertreten. In der Demokratie ist, wenn alle kompromisslos sind, keine Lösung in Sicht." Das sei der SPD in den Koalitionsgesprächen mit der FDP und den Grünen sehr gut gelungen. "Und dafür steht der Kanzler und das ist eben auch die Qualität von Olaf Scholz."
Quelle: PHOENIX (ots)