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Wahltrend: AfD wieder unter 10-Prozent-Marke

Archivmeldung vom 03.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Der AfD-Höhenflug nach den Wahlerfolgen bei den Landtagswahlen im März scheint vorerst gebremst. Im stern-RTL-Wahltrend rutscht die Partei im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 9 Prozent ab. Auch die SPD verliert einen Punkt und kommt auf 21 Prozent, während die Unionsparteien CDU/CSU einen hinzugewinnen auf 34 Prozent. Die Grünen stagnieren bei 13 Prozent, die Linke bleibt weiterhin bei 9 Prozent, die FDP bei 8 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt nach wie vor 28 Prozent.

Die AfD fällt vor allem auch wegen der nachlassenden Dominanz des Flüchtlingsthemas in der öffentlichen Diskussion wieder unter die 10-Prozent-Marke. "Union und SPD profitieren aber davon nicht, weil der Verlust an Bindekraft beider früherer ,Volksparteien' lange vor Gründung der AfD einsetzte", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. So habe die Union während der langen Regierungszeit von Kohl zwischen 1983 und 1998 ein Drittel ihrer einstmals vorhandenen Wählersubstanz eingebüßt. Und der SPD sei zwischen 1998 und 2009 sogar die Hälfte ihrer Wähler - insgesamt zehn Millionen - abhanden gekommen. "Anstatt also über die AfD zu lamentieren", so Güllner, "sollten Union und SPD ihr verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und so dafür sorgen, dass aus Nichtwählern wieder Wähler werden."

Bei der Kanzlerpräferenz macht Angela Merkel im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt gut, während SPD-Chef Sigmar Gabriel zwei verliert. Mit 49 Prozent liegt Merkel nun 36 Punkte vor Gabriel, den sich 13 Prozent aller Wahlberechtigten als Kanzler wünschen.

In einer weiteren Umfrage ermittelte das Forsa-Institut im Auftrag des stern, wie die Deutschen zur Demokratie stehen. Mit der Staatsform Demokratie identifiziert sich immer noch eine überwältigende Mehrheit der Bundesbürger - aber die Zustimmung ist seit 2008 von 95 auf 88 Prozent zurückgegangen. Vor allem in Ostdeutschland sackte sie ab: Fanden vor acht Jahren noch 93 Prozent der Ostdeutschen die Idee der Demokratie gut, sind es jetzt nur noch 81 Prozent. Im Westen der Republik sank die Zustimmung von 95 auf 89 Prozent. Besonders gravierend: Immerhin fast ein Drittel (28 Prozent) der AfD-Anhänger hält die Idee der Demokratie für weniger gut oder sogar schlecht.

Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 25. bis 29. April 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Datenbasis Demokratie-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 28. und 29. April 2016 im Auftrag des Magazins stern 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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