Länderchefs uneinig über Öffnungen zu Ostern
Archivmeldung vom 20.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Vorfeld des Bund-Ländertreffens (MPK) am Montag gibt es deutliche Meinungsverschiedenheiten unter den Länderchefs zu Lockerungen und Urlaubs- oder Ausflugsmöglichkeiten an Ostern. "Im Hinblick auf die Osterferien könnte für Landeskinder autarker Urlaub möglich sein - also innerhalb der Grenzen Sachsen-Anhalts, etwa im Harz", sagte Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) der "Welt am Sonntag".
Und weiter: "Das betrifft Ferienwohnungen wie Camping-Urlaub." Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will immerhin Ausflüge über Ostern erlauben. Man müsse Möglichkeiten schaffen, "dass die Menschen in den anstehenden Osterferien bei uns wandern und in einem Gartenlokal einkehren können, statt nach Mallorca zu fliegen und am Ballermann zu feiern", sagte sie der Zeitung. Man könne "Deutschland die nächsten Monate nicht komplett abriegeln". In Thüringen mit den derzeit alarmierend hohen Inzidenzzahlen bewertet man die Lage hingegen ganz anders: "Wer in dieser Phase der Pandemie glaubt, dass man ungetestet ganze Urlaubsregionen freigeben kann, ist nicht auf der Höhe der Zeit", sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).
"Wir bitten die Bevölkerung, keine Urlaubsreisen anzutreten." Auch die Niedersachsen zeigten sich im Vorfeld skeptisch. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) stimmte die Bevölkerung ein, sich in den kommenden Tagen auf weitere Einschränkungen einzustellen, er sehe keinen Spielraum für Lockerungen. "Die Lage gibt es leider nicht her", sagte Woidke der "Welt am Sonntag". Und weiter: "Im Gegenteil: Ab Montag müssen in einigen Brandenburger Landkreisen mit hohen Werten einige Öffnungen wieder zurückgenommen werden." Einige Bundesländern wollen Lockerungen nun zumindest im Rahmen von Modellprojekten testen. "Bei der anstehenden MPK machen wir uns für flexiblere Lösungen im Sinne von Modellkommunen und -landkreisen stark", sagte die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer der Zeitung. In engen Grenzen könne es Lockerungen geben, "wenn der Inzidenzwert dort unter 100 liegt und ein lückenloses Test- und Kontakterfassungssystem vorliegt und die Kontrolle sichergestellt ist".
Quelle: dts Nachrichtenagentur