SPD zu Abstrichen beim Bürgergeld nach der Wahl bereit
Die SPD würde nach den Worten von Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich bei einer erneuten Regierungsbeteiligung Abstriche beim Bürgergeld machen. "Vielleicht halten sich manche Menschen zu lange im Bürgergeldsystem auf. Und ein Teil der Flüchtlinge aus der Ukraine hat offenbar einen Mehrwert abgeschöpft, der nicht gerechtfertigt ist", sagte Mützenich dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Er betonte, in dem System seien vor allem Menschen, die Unterstützung
bräuchten. "Aber ich finde es richtig, nicht durchgehen zu lassen, wenn
jemand das System ausnutzt. Sollten wir Gelegenheit dazu haben, würden
wir in einer neuen Regierung nachsteuern."
Ungerechtigkeit im
Land entstehe aber auch, wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer
weiter auseinandergehe. Die von der SPD bisher nicht genannte Summe, die
sie sich durch eine höhere Einkommenssteuer für das oberste Prozent der
Steuerzahler erwartet, bezifferte Mützenich auf eine "höhere
zweistellige Milliardensumme".
Der Union bot er schnelle
Gespräche über eine Energiepreisbremse an. "Wir müssen so schnell wie
möglich verhindern, dass die Energiepreise ins Unermessliche steigen".
Weder Unternehmen noch private Haushalte könnten darauf bis zur
Regierungsbildung warten. Der SPD-Vorschlag, die Netzentgelte auf 3 Cent
pro Kilowattstunde zu begrenzen, sei noch vor der Wahl umsetzbar. "Ich
biete der Union an, dass wir Anfang des Jahres darüber reden und noch im
Januar im Bundestag darüber entscheiden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur