Gegen weitere Atomtransporte - BBU wirft der Bundesregierung fehlendes Entsorgungskonzept vor
Archivmeldung vom 03.08.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit scharfem Protest hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) auf die Ankündigung weiterer Atommülltransporte von Frankreich nach Gorleben und Ahaus reagiert. Der BBU kritisiert, dass es in der Bundesrepublik keinen echten Atomausstieg gibt und dass weiterhin in Atomkraftwerken, in Uranfabriken und Atomforschungszentren weiterhin massenhaft Atommüll produziert wird, für den es weltweit kein sicheres Lager gibt. Mit Nachdruck forderte BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz gestern erneut die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, damit weitere hochgefährliche Atomtransporte vermieden werden können.
Der BBU solidarisiert sich mit dem Widerstand gegen weitere Atommülltransporte nach Gorleben und nach Ahaus. Gleichzeitig wirft der BBU der Bundesregierung vor, über kein griffiges Entsorgungskonzept zu verfügen. Derzeit wird beispielsweise in großen Mengen Uranmüll von der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage in Gronau nach Frankreich transportiert, damit dort daraus 60.000 Tonnen Uranoxyd rückgewonnen werden. Für die weitere Lagerung dieses Atommülls soll in Gronau in diesem Jahr mit dem Bau einer Lagerhalle begonnen werden. „Damit wird in Gronau ein Endlager entstehen“, urteilt Udo Buchholz und prangert gleichzeitig den Uranmüll-Tourismus zwischen Frankreich und Deutschland an.
Der BBU engagiert sich grundlegend für den weltweiten und sofortigen Atomausstieg und auch gegen den Uranabbau im Niger, in Kanada und in anderen Ländern. Bundesweit sammelt der Verband derzeit Einsprüche gegen den Ausbau der niederländischen Schwesterfabrik in Almelo gesammelt. Sammeleinsprüche gibt es im Internet unter www.bbu-online.de
Quelle: BBU