Norbert Röttgen (CDU): Trump könnte einen Deal mit Putin auf Kosten von Ukraine und Europa schließen
Der stellvertretende Vorsitzende der Atlantik-Brücke, Norbert Röttgen (CDU), hält ein Abkommen zwischen den USA und Russland für möglich, falls Donald Trump erneut US-Präsident werden sollte. Beim Fernsehsender phoenix erklärte Röttgen, es sei denkbar, "dass Trump, der sich selber ja für den größten Dealmaker der Geschichte hält, mit Wladimir Putin einen Deal macht." Zwar gehe Röttgen davon aus, dass im US-Kongress weiterhin "eine große Mehrheit der Kongressabgeordneten" bestehe, "die klar für die NATO, für den Westen, für die westlichen Institutionen stehen" und dass "Trump das nicht auflösen" könne.
Dennoch könne ein "Worst-Case-Szenario" auf Kosten der europäischen Sicherheit nicht ausgeschlossen werden. "Ein Deal über die Ukraine kann nur auf Kosten der Sicherheit der Ukraine gehen. Dann ginge er auf Kosten der Sicherheit Europas, und wenn das der Präsident des Führungslandes der NATO macht, dann ist die NATO in diesem Moment nicht mehr das, was sie über Jahrzehnte war", so Röttgen. Weiter erklärte er: "Auch ohne formale Aufkündigung der NATO, von der ich nicht ausgehe, kann die NATO in Lebensgefahr geraten, falls dies eintreten sollte."
Auch wenn Kamala Harris die Nachfolge von US-Präsident Biden antreten würde, müssten "die Europäer endlich anfangen, sich um ihre eigene Sicherheit zu kümmern - das wird unausweichlich nun der Fall sein", bekräftigte Röttgen. Er sei sicher: "Das heißt, es wird dann kooperativ sein, aber die klare Ansage der USA wird sein: Ihr Europäer, ihr Deutschen voran, müsst einen größeren, viel größeren Beitrag zu eurer Sicherheit leisten, wenn ihr Amerika als Partner in Europa behalten wollt."
Mit Blick auf die transatlantischen Beziehungen zeigt sich der CDU-Politiker jedoch optimistisch: "Das wird auch bestehen bleiben, egal was in den nächsten vier Jahren passiert." Für ihn steht fest: "Die transatlantische Partnerschaft, die Freundschaft wird das in jedem Falle überstehen, und daran arbeiten wir auf beiden Seiten - es gibt viele, die daran arbeiten."
Quelle: PHOENIX (ots)