Hetzkampange geht weiter: Parteiausschlussverfahren gegen Höcke in AfD weiter umstritten
Archivmeldung vom 14.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDas am Montag beschlossene Parteiausschlussverfahren gegen den thüringischen AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke ist innerhalb der Partei weiter umstritten. "Ich selber hätte anders entschieden", sagte Armin-Paul Hampel, Landesvorsitzender der AfD in Niedersachsen, im "Deutschlandfunk".
Die AfD wolle eine Volkspartei sein und dazu gehöre Höcke "als unser Rechtspfosten in Thüringen" genauso dazu wie "ein Jörg Meuthen als liberales Element in Baden-Württemberg", so Hampel. Auch wenn es zu dem Thema unterschiedliche Meinungen im Bundesvorstand gebe, müsse man aber "jetzt nicht gleich die Spaltung herbeireden". Man müsse lernen, mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen.
Umfrage: Mehrheit der AfD-Anhänger gegen Ausschluss von Höcke
52 Prozent der AfD-Anhänger sind laut einer Umfrage gegen den Rauswurf des Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke aus der Partei. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Welt" stimmten 42 Prozent dem Parteiausschluss zu. Der Umfrage zufolge befürwortet eine deutliche Mehrheit der Deutschen Höckes Ausschluss (69 Prozent). 23 Prozent sind gegen das vom AfD-Bundesvorstand beschlossene Verfahren.
Es sind mehr Frauen (74 Prozent) für einen Parteiausschluss als Männer (65 Prozent). Die Anhänger aller anderen großen Parteien sprechen sich ebenfalls klar für den Ausschluss von Höcke aus der AfD aus. Am deutlichsten ist dies bei Unionsanhängern (83 Prozent) der Fall, gefolgt von den Sympathisanten der SPD (77 Prozent) und der FDP (72 Prozent), der Grünen (71 Prozent) und der Linken (70 Prozent). Nach Angaben des Instituts soll die Auswahl der Befragten repräsentativ sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur