Union kritisiert "Sicherheitspäckchen" der Ampel als "enttäuschend"
Archivmeldung vom 18.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor der Verabschiedung des Sicherheitspakets im Bundestag kritisiert die Union die Beschlüsse der Ampel-Koalition als enttäuschend. "Die Ankündigungen waren groß. Was übrig geblieben ist, hat praktisch kaum noch Substanz", sagte der CSU-Rechtsexperte Volker Ullrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Einige Maßnahmen,
wie etwa das Messerverbot, sind bloße Symbolpolitik." Andere wirksame
Maßnahmen, wie etwa Zurückweisungen an den Grenzen oder mehr
entscheidende Befugnisse für die Sicherheitsbehörden, fehlten.
"Leider
muss man feststellen, dass den vollmundigen Versprechungen nach
Solingen und Mannheim kaum echte Taten folgen", kritisierte Ullrich.
"Das ist enttäuschend." Die Koalition bringe nur noch ein
"Sicherheitspäckchen" auf den Weg. "Mehr ist das nicht." Doch selbst das
sei einigen Ampel-Vertretern noch zu viel.
In Anspielung auf
eine kontroverse SPD-Fraktionssitzung, in der manche Abgeordnete das
Sicherheitspaket kritisiert und abgelehnt hatten, fügte Ullrich hinzu:
"Der Kanzler muss sogar mit der Vertrauensfrage drohen. Dabei ist
wohlbekannt, dass ein Kanzler, der mit der Vertrauensfrage drohen muss,
das Vertrauen längst verloren hat."
Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) äußerte vor der Abstimmung über das
Ampel-Sicherheitspaket ebenfalls scharfe Kritik an den Plänen. "Die
Migration und die Sicherheit in unserem Land bereiten vielen Menschen
große Sorge", sagte Wüst der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). "Wir
brauchen deshalb einen entscheidenden Durchbruch für mehr Sicherheit und
mehr Konsequenz in der Migrationspolitik." Das Sicherheitspaket der
Bundesregierung reiche dafür längst nicht aus. "Es verdient seinen Namen
nicht."
Er rief zur Unterstützung eigener Vorschläge im
Bundesrat auf. "Nordrhein-Westfalen hat im Bundesrat gemeinsam mit
Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein konkrete Vorschläge auf den
Tisch gelegt, die unser Land sicherer machen: Wir setzen uns gemeinsam
für die Speicherung von Verkehrsdaten ein, um terroristische Netzwerke
auch im Internet und in sozialen Medien aufzuspüren sowie erfolgreicher
im Kampf gegen Kindesmissbrauch zu sein", sagte Wüst.
"Wir wollen
Asylverfahren für Herkunftsstaaten mit einer Anerkennungsquote unter
fünf Prozent beschleunigen. Und wir haben Vorschläge zur einfacheren
Ausweisung von Straftätern. Das alles hat die Ampel nicht in ihr
Sicherheitspaket aufgenommen", so Wüst. "Die SPD muss jetzt liefern und
darf Maßnahmen für mehr Sicherheit und Ordnung nicht im Weg stehen. Wir
brauchen einen Konsens für mehr Konsequenz in der Sicherheits- und
Migrationspolitik", sagte der CDU-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur