TenneT-Plan für Kieler Umspannwerk zeigt Zahnlosigkeit der Stadt gegenüber Bundesplanung
Zur Standortfindung eines TenneT-Umspannwerks auf Kieler Boden erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel: „Das Netzbetreiberunternehmen TenneT hat einen Standort für das Umspannwerk gefunden, mit dem Kiel an die 380kV-Stromtrasse zwischen Audorf und Göhl angeschlossen werden soll."
Schmidt weiter: "Die Wahl fiel auf ein Gebiet zwischen Moorsee und Rönne, direkt nördlich von Schlüsbek. Wir sind schockiert über die Auswahl ausgerechnet dieses Standorts in einem Landschaftsschutzgebiet und in direkter Nachbarschaft zu den wenigen Kieler Stadtteilen, die sich ihren dörflichen Charakter lange bewahren konnten. Wir teilen die Kritik der Landeshauptstadt an dem Auswahlprozess. Hier gibt es noch viele offene Fragen, die Tennet schlüssig beantworten muss.
Was es jetzt braucht, ist nicht bloß eine gemeinsame Sitzung der betroffenen Ortsbeiräte im Sinne einer Informationsveranstaltung, wie die Stadt sie anstrebt, sondern eine Krisensitzung von Fraktionen und Verwaltung, mit einer rechtlich sauberen Erörterung und Beratung, welche Maßnahmen jetzt noch wirksam von Politik und Verwaltung ergriffen werden können, um den Bau des Umspannwerks an dieser Stelle zu verhindern.
Tatsache ist nämlich leider, dass sich Teile von Verwaltung und Ratsversammlung die Frage stellen müssen, ob sie in den letzten Wochen die richtigen Signale in die Öffentlichkeit gesendet haben: Wer in Bezug auf die Planungen zur A21 alles kritiklos hinnimmt, muss sich nicht wundern, wenn er bei anderen Bauvorhaben nicht ernstgenommen wird. In dieser Hinsicht hat es die Stadt eindeutig versäumt, sich ein Image der Konfliktbereitschaft zuzulegen. Das ist ein Nachteil, der jetzt umso entschlossener wieder aufgeholt werden muss. Das sind wir unseren Bürger*innen im Kieler Süden schuldig.“
Quelle: SSW