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Senioren-Dachorganisationen bringen Rentner als entscheidende Gruppe für Bundestagswahl in Stellung

Archivmeldung vom 06.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als weitere nicht zu verkraftende Rentenkürzung betrachten Deutschlands Seniorenorganisationen die von der großen Koalition festgelegte Rente mit 67 Jahren. "Solange das durchschnittliche Renteneintrittsalter bei rund 60 Jahren liegt, bedeutet die Rente mit 67 schlicht eine weitere Rentenkürzung", kritisierte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen in Deutschland.

Deren Geschäftsführer Guido Klumpp sagte der "Leipziger Volkszeitung" unter Hinweis auf die rund 20 Millionen stimmberechtigten Senioren: "Ältere Menschen machen ihre Wahlentscheidung ebenso wie jüngere nicht von einem Thema abhängig. Aber natürlich spielt dabei die Frage eine Rolle, ob man künftig von der gesetzlichen Rente wird leben können."

Wegen des fehlenden Inflationsausgleichs hätten die Alterseinkünfte schon rund zehn Prozent des realen Wertes verloren. "Hinzu kam die Verdoppelung des Beitrags zur Pflegeversicherung und immer mehr Eigenleistungen im Gesundheitsbereich. Für viele Rentnerinnen und Rentner ist die Schmerzgrenze längst überschritten", beklagt der Dachverband der Senioren-Organisationen. "Weitere Einschnitte sind nicht zu verkraften, weder für die heutigen noch für die künftigen Rentenbezieher. Deshalb ist die Klarstellung, dass zu den realen nicht auch noch nominale Kürzungen kommen dürfen, überfällig gewesen."

Der Bundesverband der Volkssolidarität warnte die Politik davor, "jetzt nur auf die Stimmen der 20 Millionen Rentner zu schielen und zu versuchen, sie mit Wahlgeschenken zu manipulieren, denen soziale Grausamkeiten nach der Wahl folgen". Bernd Niederland, Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität, verlangte gegenüber der Zeitung die Abschaffung der Kürzungsfaktoren bei der gesetzlichen Rente und die Wiedereinführung von Rentenanpassungen "entsprechend der Lohnentwicklung". Darüber hinaus müsse "die Rente mit 67 zurückgenommen und die Regelaltersgrenze bei 65 Jahren beibehalten werden", solange die Arbeitslosigkeit so hoch sei und für Ältere keine ausreichenden Jobs und Qualifizierungsangebote zur Verfügung stünden. "Wir fordern Verteilungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für alle statt Milliardengeschenke an diejenigen, die Wirtschafts- und Finanzkrisen auslösen", sagte Niederland.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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